In einem Schreiben an den Oberbürgermeister und einem erläuternden Brief dazu bietet Galuska für den Kauf der 14,5 Hektar Fläche im städtischen Klauswald statt bisher 300 000 Euro nun 350 000 Euro an. Er glaube zwar, "dass dies deutlich über dem Marktwert liegt". Er wolle ihm aber entgegenkommen, schreibt er an Blankenburg, und das verbesserte Angebot abgeben, "um für Sie keine Bilanzverluste zu erzeugen".
Diese 350 000 Euro seien ein großzügiges Angebot für ein Gebiet, das "in der Waldnutzung doch erheblich eingeschränkt ist". Gleichwohl sei er auch bereit, "unabhängige Gutachter zur Findung eines fairen Kaufpreises heranzuziehen".
Stadt kann Projekt auch kaufen
;Als Alternative, "um hier zu einer Konfliktbefriedung beizutragen", bietet Galuska der Stadt das Projekt Wald für die Seele aber auch umgekehrt zum Kauf an. "Aus ideellen Gründen" sei ihm zwar sehr daran gelegen, "dieses Projekt der einzigartigen Verbindung von Natur, Landschaftskunst und Seele mit der Verwirklichung der biophilen Werte der Ehrfurcht vor dem Leben von Mensch, Tier und Pflanzen weiterzuentwickeln".
Falls Blankenburg "aus touristischen Gründen" für die Stadt einen besonderen Wert in dem Projekt sehe, sei aber auch die Variante eines Verkaufs denkbar, schreibt Galuska. Seine Kaufpreisvorstellung: 250 000 Euro. Das ergebe sich "aus unseren Investitionen" sowie der "moderat bewerteten Zeit, die für dieses Projekt eingesetzt wurde".
Nicht aufgegeben hat Galuska darüber hinaus eine bereits früher vorgetragene Schadenersatzforderung über 10 000 Euro. Die hatte er damals mit den Folgen der umstrittenen Verkehrssicherung durch den Forst in dem Areal begründet. Diese Arbeiten hätten dort "erhebliche Schäden an Wegen und Landschaftsinstallationen" verursacht. Sollte die Stadt diesen Schadenersatz bis 30. November nicht geleistet "oder keine anderweitige Einigung mit uns erzielt haben", werde er diese Forderung "rechtlich weiter verfolgen".
In dem Brief an den Oberbürgermeister bringt Galuska schließlich auch noch eine zusätzliche Variante ins Spiel. Sollte Blankenburg "hartnäckig das Ziel verfolgen", das Projekt Wald für die Seele im Klauswald "loszuwerden", biete er Nachbargemeinden an, "mir eine entsprechende Waldfläche für das Projekt zu verkaufen". In einem Begleitschreiben zu dem OB-Brief an Landrat, Stadträte und Presse konkretisiert er das. Er wolle "diese wunderbare Projekt" gerne weiterführen.
Deshalb biete er Kommunen an, ihm ein acht bis zehn Hektar großes Waldstück dafür "zu einem fairen Preis" zu verkaufen. "Wir würden dann alles vorbereiten und zu gegebener Zeit mit dem gesamten Projekt umziehen."
Für die betreffende Gemeinde sei das bestimmt interessant. Das Projekt besitze "touristische und politische Attraktivität". Es sei "bereits überregional bekannt" und genieße hohes Ansehen. Er würde auch dafür sorgen, dass das Areal nicht holzwirtschaftlich genutzt wird und der Öffentlichkeit zugänglich bleibt.
Am Ende des Begleitschreibens findet sich auch noch eine Passage, die Blankenburg als Drohung empfinden dürfte, selbst wenn dieser Gedanke nicht in dem an ihn gerichteten Brief steht. Er wolle darauf hinweisen, schreibt Galuska, "dass eine sture und verbohrte Haltung der Stadt Bad Kissingen in dieser Sache" zu einem tiefer greifenden "Zerwürfnis mit der Heiligenfeld GmbH führen würde".
Die Unternehmensgruppe, die sich oft als größter privater Arbeitgeber Bad Kissingens bezeichnet, ist eigentlich nicht direkt involviert. Galuska ist aber nach wie vor der Vorsitzende der Geschäftsführung und Gesellschafter der Heiligenfeld GmbH. Dazu ist er auch Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bewusstseinswissenschaften , die hinter dem Wald für die Seele steht.
Stadt äußert sich nicht
;Von der Stadt gab es, wie schon mehrfach in dieser Angelegenheit, auf Anfrage keine Äußerung für die Öffentlichkeit. Auf Galuskas erstes Kaufangebot für das Stück Klauswald hatte Blankenburg mit einem Tagesordnungspunkt für die nächste Sitzung des städtischen Finanzausschusses geantwortet. Da wünschte er sich von den Stadträten eine Grundsatzentscheidung gegen den Verkauf städtischer Waldflächen, die er dann auch prompt bekam. Siegfried Farkas