
Um 9.10 Uhr an diesem Donnerstag durfte Manuela Rottmann gleich schon mal auf der Regierungsbank im Bundestag Platz nehmen und Minister Cem Özdemir vertreten. "Herrje!", so kommentierte die Politikerin aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) bei Facebook den Start ins neue Amt als Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Am Mittwochnachmittag, kurz nach der Wahl von Olaf Scholz (SPD) zum Bundeskanzler, hatte in den Berliner Ministerien der Stabwechsel angestanden. Die neuen Staatssekretäre und Staatssekretärinnen wurden von "ihren" Ministerinnen und Minister vereidigt. Zu ihnen zählen die beiden Unterfränkinnen, Grünen-Politikerin Manuela Rottmann und Sabine Dittmar von der SPD.

Das Bundesgesundheitsministerium stand dabei, wegen der Herausforderungen durch die Pandemie, besonders im Blickpunkt. Mit emotionalen Worten und dem Wunsch nach "Kraft, Erfolg und Ausdauer" übergab der bisherige Amtschef Jens Spahn (CDU) das 1000-Mitarbeiter-Haus an seinen Nachfolger Karl Lauterbach (SPD). Der vereidigte dann "seinen" Staatssekretär und "seine" Staatssekretärin: den Hessen Edgar Franke und Sabine Dittmar aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen).
Dittmar: "Ein weiterer toller Moment"
Zum Feiern sei nur wenig Zeit geblieben, sagt die 57-jährige Politikerin und Ärztin. Unmittelbar nach der Amtsübernahme an einem "besonderen Tag" folgten bereits erste Besprechungen mit den Abteilungsleitern, später standen Beratungen zum Infektionsschutzgesetz auf der Tagesordnung, bevor es am Donnerstag ins Plenum ging. Auch Dittmar durfte sich auf die Regierungsbank setzen und das Parlament "aus neuer Perspektive" erleben: "Ein weiterer toller Moment."

"Sehr charmant, kollegial und reibungslos" sei die Amtsübergabe im Landwirtschaftsministerium über die Bühne gegangen, berichtet Manuela Rottmann. Hier folgt der Grünen-Politiker Cem Özdemir auf Julia Klöckner (CDU). Als "seine" Staatsekretärinnen vereidigte der neue Minister die Rheinländerin Ophelia Nick und die Hammelburgerin Manuela Rottmann. Jetzt freue sie sich darauf, so die 49-Jährige, sich "in einem sehr gut aufgestellten Haus in die Arbeit zu stürzen".
Dorothee Bär räumt Büro im Kanzleramt
Eine weitere Übergabe stand am Mittwoch auch im Bundeskanzleramt an. Dort räumte die Unterfränkin Dorothee Bär (CSU) ihr Büro als Staatsministerin für Carsten Schneider. Der SPD-Abgeordnete aus Erfurt ist neuer Ost-Beauftragter der Bundesregierung und zieht als solcher ins Kanzleramt ein.
Sie wünsche ihm ein "allzeit glückliches Händchen für die jetzt nicht mehr ganz so neuen Bundesländer", schreibt Bär bei Facebook unter ein Bild, das sie gemeinsam mit Schneider zeigt. Zuvor hatte sie sich in einem Post bereits von Angela Merkel (CDU) verabschiedet: "Danke für Ihr Vertrauen, liebe Frau Bundeskanzlerin. Es war mir eine große Ehre."