Der 33-jährige Offizier der Bundeswehr, der vor einer Woche bei einem Lehrgang an der Infanterieschule in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) kollabierte und starb, stammt aus dem Saarland. Das bestätigte Axel Weihprecht, Leiter der Staatsanwaltschaft Schweinfurt, an diesem Donnerstag auf Anfrage. Nähere Angaben zur Identität des Soldaten machte Weihprecht nicht.
Um Missverständnisse zu vermeiden, betonte der Leitende Oberstaatsanwalt erneut: Die Untersuchungen dienten nur der Ermittlung der Todesursache: "Ein Verdacht hinsichtlich einer Straftat ist damit nicht verbunden."
Zugführer einer Fallschirmjäger-Einheit
Bis zur Obduktion am Institut für Rechtsmedizin in Würzburg am Freitag bleibt unklar, woran der Offizier bei dem Einzelkämpferlehrgang starb. Der Soldat im Rang eines Hauptmanns gehörte offenbar zu einer Fallschirmjäger-Einheit, die als Elitetruppe des Heeres gilt. Dies setzt bei ihren Truppenführern robuste physische und psychische Verfassung voraus.
Nach Angaben der "Saarbrücker Zeitung" war der Offizier Zugführer bei der 5. Kompanie des Fallschirmjägerregimentes 26. Diese Bundeswehreinheit gehört nach eigenen Angaben zur "Saarlandbrigade", die Kompanien sind auf die Standorte Zweibrücken in Rheinland-Pfalz und Merzig im Saarland aufgeteilt. Ein Zug besteht, je nach Truppengattung, aus etwa 30 bis 50 Soldatinnen und Soldaten.
Ausbildung für die Elitetruppe des Heeres
Der Verband stellt den überwiegenden Anteil an Fallschirmjägern und Luftlandetruppen der Eingreifkräfte des Heeres. Die Soldaten der Saarlandbrigade sollen innerhalb von 72 Stunden an jedem Ort der Welt einsatzbereit sein. Zur Ausbildung ihrer Offiziere gehört der zweiteilige Kurs in Hammelburg.
Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt hatte bestätigt, dass der Offizier an der Infanterieschule "bei körperlicher Anstrengung im Rahmen eines Lehrgangs" kollabierte. Den Angaben der Bundeswehr zufolge war der Soldat am vergangenen Donnerstag während des Lehrgangs an der Infanterieschule zusammengebrochen war. "Nach sofortiger eingeleiteter Ersthilfe durch Kameraden wurde er durch zivile Rettungskräfte in ein Krankenhaus verbracht", sagte ein Sprecher des Heeres. Dort sei der Offizier am nächsten Tag gestorben.
Den Hinterbliebenen des verstorbenen Soldaten gilt mein Mitgefühl.
Dass dieses traurige Schicksal in den Medien jetzt in aller Ausführlichkeit bearbeitet wird ist nicht gut. Wer immer es kann versucht daraus Profit zu schlagen, unter dem Deckmantel des öffentlichen Interesses. Lasst das einfach bleiben!