Die Stadt Bad Kissingen tut sich offenkundig schwer, geeignete Pächter für herausragende Gastronomieobjekte zu finden. Ratskeller und Jagdhaus Klaushof sind erneut ausgeschrieben. Zusammen. Die Suche nach neuen Betreibern läuft bei den beiden markanten Objekten bereits ein Weile. Gertrud Groß, die den Ratskeller zuvor 16 Jahre lang betrieben hatte, zog sich Mitte Oktober aus persönlichen Gründen zurück. Die Stadt hatte das Traditionslokal im Erdgeschoss des Neuen Rathauses deshalb bereits im September zur Neuverpachtung ausgeschrieben.
Klaushofpächter wollen sich verkleinern
Carin und Norbert Grohmer, die das Forsthaus Klaushof seit 2002 betreiben, sind zwar noch in der Gaststätte mit Anbindung an den städtischen Wildpark aktiv. Sie haben aber ebenfalls bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass sie sich verkleinern und deshalb anstelle des Klaushofs im Lauf des Jahres die Eintracht in Reiterswiesen übernehmen wollen.
Der aktuelle Vertrag gilt nach Angaben des Pächterehepaars von Anfang Januar noch bis Ende des Jahres. Für einen reibungslosen Übergang seien sie auch zu jeder Hilfe bereit. Sobald es aber für das Forsthaus Klaushof Nachpächter gebe, wollen die Grohmers wechseln. Auch im Falle des Klaushofs haben die ersten Bemühungen der Stadt auf der Suche nach geeigneten Nachfolgern offenbar noch nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt.
Neuerliche Ausschreibung
Die neuerliche Ausschreibung der beiden gastronomischen Objekte der Stadt wartet mit einer Besonderheit auf. Die Stadt zeigt sich dabei nämlich offen dafür den Ratskeller und das Forsthaus Klaushof entweder wieder einzeln an zwei verschiedene Betreiber zu verpachten oder zusammen an einen. Als Frist für Bewerbungen ist der 28. April angegeben.
Erwartet werden, wie gewohnt, schlüssige Konzepte, Ausbildung und Vorerfahrung in der Gastronomie sowie Zuverlässigkeit. Umgekehrt bietet die Stadt langfristige Pachtverhältnisse.
Innen bis zu 185 Gäste
Beim Ratskeller gibt die Stadt die Gesamtfläche mit 438 Quadratmetern an. Bis zu 185 Gäste könnten in den Räumen bewirtet werden. Da der Gästebereich in Stuben aufgeteilt ist, eigne er sich auch für gleichzeitig Bewirtung verschiedener Gruppen. Auf dem Rathausplatz bestehe darüber hinaus die Möglichkeit 180 Quadratmeter Außenbewirtschaftsfläche zu nutzen. Beim Rakoczy-Fest erhalte der Pächter zudem das Vorrecht, den Rathausinnenhof zu bespielen.
Das Forsthaus Klaushof hat nach städtischen Angaben innen 300 Quadratmeter Gesamtfläche und bietet Platz für 115 Gäste. Auch hier können verschiedene Gruppen gleichzeitig bewirtet werden. Zur Gaststätte gehören zudem ein Kiosk sowie 80 Biergartenplätze und 120 Terrassenplätze.
Frequenz auch durch benachbarten Wildpark
Das Forsthaus liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des städtischen Wildparks. Er ist das ganze Jahr über geöffnet und lockt im Jahr etliche Zehntausend Besucher an. Für die Zukunft plant der Freistaat dort außerdem ein Naturerlebniszentrum.
Die für den zukünftigen Betrieb der beiden Objekte notwendigen Erneuerungen ist die Stadt bereit zu leisten. Beim Ratskeller war bereits im September die Rede von "sicherlich notwendigen Arbeiten", die in der Zeit der Schließung erledigt werden sollen. Eine sechsstellige Summe ist dafür im Haushalt eingeplant. Auch im Klaushof werde geprüft, welche Renovierungen und Anschaffungen notwendig sind.
Spielbank offenbar bereits fündig geworden
Abgeschlossen ist die Suche nach einem neuen Pächter offenbar in einem weiteren markanten gastronomischen Objekt in Bad Kissingen. Die Spielbank hat grundsätzlich einen neuen Betreiber für ihr Restaurant ausgemacht. Aktuell sucht das Casino für den künftigen Pächter jedenfalls "einen innovativen und interessierten Koch". Mehr dazu in einer der nächsten Ausgaben.
Aber so auf den ersten Blick las sich das so