Fuchsstadt

Sorge wegen Botschaften aus USA

Eine Nachricht aus den USA sorgt bei der Erdfunkstelle Fuchsstadt für Unruhe. Das Mutterunternehmen Intelsat hat bei einem amerikanischen Gericht Insolvenz angemeldet.
Die Antennen der Erdfunkstelle Fuchsstadt sind im Saaletal weithin zu sehen. Wolfgang Dünnebier       -  Die Antennen der Erdfunkstelle Fuchsstadt sind im Saaletal weithin zu sehen. Wolfgang Dünnebier
| Die Antennen der Erdfunkstelle Fuchsstadt sind im Saaletal weithin zu sehen. Wolfgang Dünnebier

Die Erdfunkstelle Fuchsstadt ist schon wegen ihrer Lage und Optik eines der markantesten Unternehmen im Landkreis Bad Kissingen. Das Tochterunternehmen des US-amerikanischen Satellitenbetreibers Intelsat betreibt im Saaletal mit seinen 50 zum Teil sehr großen Antennen eine der größten Satelliten-Kommunikationsanlagen der Welt. Aktuelle Nachrichten aus den USA, das Mutterunternehmen habe dort bei einem Gericht im Bundesstaat Virginia Insolvenz angemeldet, beschäftigen deshalb nicht nur die Menschen in Fuchsstadt .

Noch nicht endgültig

Die Botschaft aus den Vereinigten Staaten machte am Donnerstag auf Wirtschaftsportalen im Internet schnell die Runde. Sie ist allerdings offenbar rechtlich etwas kompliziert und daher in ihrer Tragweite in Deutschland noch nicht endgültig einzuordnen.

Freiwillig zur Restrukturierung

Die Nachricht kam am Donnerstag offenbar auch für die Beschäftigten der Erdfunkstelle Fuchsstadt überraschend. Dem Vernehmen nach wurden die Mitarbeiter vor Ort am Vormittag mit Einspielungen aus den USA informiert.

Dem Unternehmen gehe es bei dem freiwilligen Schritt um "Finanzrestrukturierung" heißt es. Vorstandschef Stephen Spengler wird in Berichten mit dem Hinweis zitiert, das Unternehmen sei in den vergangenen Jahren "durch erhebliche Altschulden belastet" gewesen. Jetzt sei "die Zeit gekommen, das zu ändern".

Amerikanische Nachrichtenportale stellen über diese Einordnung hinaus eine Verbindung zu Plänen des Unternehmens im Zusammenhang mit dem Ausbau des 5G-Mobilfunknetzwerks in den USA her. Zusätzlich, heißt es, sei das Unternehmen auch von wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen.

Nicht betroffen?

Was das genau für die Erdfunkstelle in Fuchsstadt und die rund 30 Beschäftigten dort bedeutet, ist im Moment nur schwer abzuschätzen. Eine Stellungnahme aus der Erdfunkstelle gab es am Donnerstag nicht. Nur den Hinweis, für solche Stellungnahmen sei die Unternehmenskommunikation des Mutterunternehmens in den USA zuständig. Aus dem Umfeld des Unternehmens in Deutschland ist aber die Einschätzung zu hören, die GmbH, die als Tochter von Intelsat die Erdfunkstelle nach deutschem Recht betreibe, sei von dem aktuellen Schritt in den USA nicht betroffen.

Die Erdfunkstelle Fuchsstadt wurde ursprünglich von der Deutschen Bundespost gebaut. Nach den Angaben der Internetenzyklopädie Wikipedia dient sie "als Bodenstation für die Kommunikation mit Nachrichtensatelliten und ermöglicht unter anderem satellitengestützte Telefongespräche". Die Einrichtung sei die erste Erdfunkstelle des amerikanischen Unternehmens in Europa und die größte der sechs, die Intelsat insgesamt betreibe.

Unter den 50 Parabolantennen in Fuchsstadt seien zwei mit Durchmessern von 32 Metern und 25 weitere mit jeweils mehr als 9,3 Metern Durchmesser. Übernommen habe Intelsat die Erdfunkstelle Fuchsstadt im Jahr 2002.

 
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