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Bad Kissingen
Serie "Besondere Berufe": Bei Wind und Wetter im Dienste der Natur
Als Naturparkrangerin in der Rhön ist für Amelie Nöth kein Tag wie der andere. Warum ihr E-Mail-Postfach gerne überquillt und wieso ihr Beruf ein gutes Immunsystem voraussetzt.
In den Wäldern des Landkreises ist Amelie Nöth meistens beruflich unterwegs.
Foto: Simon Snaschel | In den Wäldern des Landkreises ist Amelie Nöth meistens beruflich unterwegs.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 11.02.2024 00:24 Uhr

Wo die meisten Menschen gerne ihre Freizeit verbringen, zur Ruhe kommen und abschalten, hat Amelie Nöth ihren Arbeitsplatz. Als Naturparkrangerin ist sie für den südlichen Teil des Naturparks Bayerische Rhön und damit vor allem den Landkreis Bad Kissingen verantwortlich. Zwar hat die 25-Jährige auch ein Büro am Landratsamt in der Kreisstadt, doch Schreibtisch und Computer bleiben gelegentlich für einige Tage unbesetzt.

"Mein Maileingang ist dann auch mal überfüllt", verrät Nöth lachend. Denn die meiste Zeit verbringt sie draußen, in der Natur. Seit gut zwei Jahren arbeitet die Gemündenerin als Rangerin im Naturpark Bayerische Rhön, für den Beritt Bad Kissingen ist sie seit Juni letzten Jahres zuständig. "Naturschutz und Landschaftspflege, Besucherinformation und -lenkung, Umweltbildung mit Führungen, Monitoring und Forschungsaktivitäten", zählt Nöth die Schwerpunkte ihrer Arbeit auf.

Stellen wie ihre wurden in den letzten Jahren vermehrt geschaffen, um den steigenden Besucherzahlen in der Natur gerecht zu werden. "Das ist eine tolle Chance für die Naturparks", sagt Nöth. Nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie suchen immer mehr Menschen die Freiheit der Wälder und Wiesen, so die 25-Jährige. "Das Bewusstsein für die Natur hat zugenommen", findet Nöth. Für sie sei es immer wieder schön, ins Gespräch über Flora und Fauna der Rhön zu kommen. Andererseits brauche die Umwelt freilich auch mehr Schutz, "um den Ansturm zu bewältigen".

An diesem Vormittag geht es am Sodenberg bei Hammelburg aber um etwas anderes. Am "Hohen Haupt" werden Jungbuchen entfernt, um bessere Bedingungen für Märzenbecher und weitere Frühjahrs-Geophyten zu schaffen. Nöth recht Äste und Laub zusammen, das als Unterschlupf für Tiere wiederverwertet wird. Mit Sägen und Scheren ist sie mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern am Werk. Unter ihnen Friedrich Mährlein, beim Bund Naturschutz zuständig für die Gegend rund um Hammelburg. "Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut", sagt Nöth. Als junge Rangerin sei sie auf die Hinweise erfahrener Rhönkennerinnen und -kenner auch angewiesen. 

Nöth bei der Arbeit mit freiwilligen Helfern am Sodenberg.
Foto: Simon Snaschel | Nöth bei der Arbeit mit freiwilligen Helfern am Sodenberg.

Kaum ein Einsatz gleicht dem anderen. Nöth erzählt von Fledermauszählungen in Felsenkellern, landesweiten Wiesenbrüterkartierungen, Bestandkontrollen bei Rotmilanen, Entnahmen von Gehölzern, Monitoring von seltenen Arten. "Es ist schwer, da Highlights herauszupicken", sagt sie. Die Vielseitigkeit sei es auch, was ihren Beruf so liebenswert macht. "Wir haben immer unterschiedliche Aufgaben und so wird es nie langweilig."

Hohe Erkältungsgefahr am Arbeitsplatz

Wie jeder andere Beruf habe auch ihrer ihre Schattenseiten, gibt Nöth zu - wenn auch augenzwinkernd. "Wir sind auch bei schlechter Witterung, bei Wind und Regen, draußen unterwegs", sagt sie. Darauf müsse man eingestellt sein. "Zum Glück bekommen wir wirklich sehr gute Kleidung und Ausrüstung gestellt. Aber klar, ein gutes Immunsystem muss man schon auch haben."

Eine spezielle Ausbildung brauche es nicht für die Stelle. "Gewünscht ist ein grünes Studium wie Biologie oder Erfahrungen in einem grünem Beruf", sagt Nöth. An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat sie Umweltsicherung studiert, ehe sie in die Rhön kam. Insgesamt vier hauptamtliche Rangerinnen und Ranger sind im Naturpark für die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld zuständig.

Hinweis: Sie haben einen Tipp für diese Serie? Dann wenden Sie sich doch per E-Mail an den Autor, unter simon.snaschel@mainpost.de.

 
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Kommentare
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  • hableser
    Warum müssen neue Berufsbezeichnungen immer denglische Begriffe sein? Gibt es kein deutsches Äquivalent?
    Ein bisschen mehr Heimatbewußtsein schadet nicht oder ist man dann schon rechtsextrem?
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  • Albatros
    Na Sie sind gut, Heimatbewusstsein, da sind Sie aber schon ganz nahe am rechten Rand. Alleine bei dem Begriff "Heimat" bekommt so manch einer unserer bunten Gesellschaft unkontrollierten Speichelfluss.
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