An einigen Bad Kissinger Schulen muss am Montagmorgen weitgehend improvisiert werden. Das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr veröffentlichte um 7.27 Uhr, also rund eine halbe Stunde vor Schulbeginn, über sein Informationsportal, dass es aufgrund der Witterungsverhältnisse teilweise zu Unterrichtsausfällen im Landkreis Bad Kissingen komme.
Betroffen seien Schülerinnen und Schüler, die mit dem Busunternehmen Wolf (Bad Kissingen) an folgende Schulen kommen: Henneberg-Grundschule, Sinnberg-Grundschule, Anton-Kliegl-Mittelschule, Jack-Steinberger-Gymnasium sowie Staatliche Realschule (jeweils Bad Kissingen) und Grund- und Mittelschule Oerlenbach.
Kein Präsenz-Unterricht an der Mittelschule Maßbach und Grundschule Poppenlauer
Ergänzt wurde die Meldung rund 15 Minuten später um das Busunternehmen Seger (Münnerstadt) und somit die Grundschule Maßbach-Poppenlauer, Mittelschule Maßbach, Berufsschule Bad Kissingen und Saaletal-Schule Bad Kissingen.
Doch damit nicht genug: Denn um 7.55 Uhr war über das Portal plötzlich zu lesen: "Unterricht findet statt!" Das Durcheinander war da freilich längst perfekt.
Das Landratsamt Bad Kissingen fasst die Situation auf Anfrage der Redaktion zusammen: "Aufgrund der Witterung fallen die Buslinien der Busunternehmen Wolf und Seger aus. In der Mittelschule Maßbach und in der Grundschule Poppenlauer fällt der Präsenz-Unterricht komplett aus", so Pressesprecherin Anja Vorndran. An diesen beiden Schulen findet stattdessen Distanz-Unterricht statt. "Das bedeutet, dass für alle anderen ganz normal der Unterricht stattfindet – egal, ob sie zur Schule laufen oder von den Eltern oder einem anderen Busunternehmen gebracht werden."
Nachrichten zu den Schulausfällen kamen aus dem Schulamt Bad Kissingen
Aufklärung, wie es zu dem Chaos am Montagmorgen kam, kommt am Vormittag aus dem Schulamt Bad Kissingen. "Um kurz nach 7 Uhr wurde ich informiert, dass die Busfirma Wolf nicht fahren kann", erklärt Schulamtsdirektorin Cornelia Krodel. Daraufhin habe sie um kurz vor halb 8 Uhr die entsprechende Meldung in das Informationsportal gestellt.
"Das war zu spät", sagt sie selbstkritisch. Kurz darauf wurde sie von der Regierung von Unterfranken informiert, dass entsprechende Meldungen bis 6 Uhr morgens abgeschickt werden müssten. "Das wusste ich nicht. Ich dachte, dass man auf jeden Fall informieren muss", erklärt die Fachliche Leiterin des für den Landkreis zuständigen Schulamts.
Nachdem die Meldung über den Schulausfall also zu spät veröffentlicht wurde, kam es zum Rückzieher. Um kurz vor 8 Uhr informierte Krodel also, dass die Schule doch stattfinde. Und was gilt laut Schulamt nun für den Montag? "Der aktuelle Stand ist der, dass die Schule für alle Kinder, die mit den Busunternehmen Wolf und Seger befördert werden, witterungsbedingten Unterrichtsausfall haben", so Krodel.
Doch wie vorgehen, wenn Busse ausfallen – dies aber erst nach 6 Uhr klar ist? Für Schülerinnen und Schüler, die 20 Minuten vergeblich an einer Bushaltestelle auf den Bus warten, gelte witterungsbedingter Schulausfall, sodass sie wieder nach Hause gehen sollten, erklärt Krodel. Dies sei per Elternbrief an den Schulen kommuniziert.
Betroffene Schulen in Bad Kissingen müssen improvisieren
Für die betroffenen Schulen im Landkreis hatte das Hin-und-her freilich Folgen: "Etwa 20 Minuten vor 8 Uhr hieß es noch, dass die Schule ausfällt", sagt zum Beispiel Hans-Jürgen Hanna, Leiter der Anton-Kliegl-Mittelschule auf Anfrage der Redaktion.
Aufgrund der Kurzfristigkeit handle man nun pragmatisch: "Wer da ist, wird beschult. Wir prüfen, wie viele Kinder da sind und schauen, wie sinnvoll eine reguläre Beschulung ist. Wenn Eltern anrufen und wollen, dass ihr Kind nach Hause kommt, können sie es gerne abholen", so Hanna.
Am Jack-Steinberger-Gymnasium hält Schulleiter Markus Arneth es ähnlich. "Wenn nur sehr wenige in einer Klasse da sind, finden wir Alternativen, ansonsten machen wir normalen Unterricht. Das stellen wir den Lehrkräften frei." Das gleiche Modell wird für diesen Montag an der Staatlichen Realschule Bad Kissingen angewendet, wie die dortige Verwaltung bestätigt.
Kurios: Der Unterricht in Oerlenbach fand trotz des Verkehrs- und Kommunikationschaos' regulär statt, wie Krodel informiert. "Der Busfahrer hatte nichts mitbekommen und ist trotzdem gefahren."