Die Hütten am Jugendzeltplatz Farnsberg entsprechen nicht mehr modernen Anforderungen. Darüber war man sich im Jugendhilfeausschuss am Montag einig. Schließlich sind sie inzwischen 40 Jahre alt. Man müsste sie herrichten oder vielleicht neu bauen? Doch wann und mit welchem finanziellen Aufwand diese Runderneuerung gestemmt werden könnte, ist noch unklar. Denn schließlich muss der Landkreis in den kommenden Jahren den Haushaltsgürtel wegen bereits geplanter Baumaßnahmen enger schnallen.
Der Landkreis unterhält insgesamt vier Jugendzeltplätze. Neben dem am Farnsberg gibt es weitere am Schloss Saaleck, am Totnansberg und bei Münnerstadt. Der Zeltplatz am Barsteinhaus, unterhalb des Berghauses Rhön bei Riedenberg, wurde 1973 eröffnet. Etwa zehn Jahre später wurden dort acht Holzhütten zum Übernachten errichtet. Zudem wurde das Versorgungshaus erweitert.
Insgesamt stehen in vier großen und vier kleinen Hütten sowie im Versorgungshaus insgesamt 96 Betten zur Verfügung, die normalerweise von Ostern bis zu den Herbstferien belegt werden, sagte Sachgebietsleiterin Melanie Schäfer in der Sitzung am Montag. Pro Jahr werden dort 5000 Übernachtungen gezählt. "Wir sind am Farnsberg immer ausgebucht", so Schäfer weiter. Es gebe keine vergleichbare Einrichtung im Umkreis von 100 Kilometern.
Zwei kleine Hütten jetzt nicht mehr in der Nutzung
Während der Corona-Pandemie war der Zeltplatz zwei Jahre geschlossen. Das hatte laut Schäfer Folgen. Denn zwei kleine Hütten konnten danach nicht mehr genutzt werden, da es Schäden von Tieren im Inneren gab. Zehn Betten fielen weg. Für große Gruppen, die kommen, sei dies eine schwierige Einschränkung. Manche würden jetzt zusätzlich Zelte aufstellen - laut Schäfer eine Notlösung, die nicht für alle Gruppen in Betracht kommt.
Die Schlafhütten müssten dringend saniert oder abgerissen und neu errichtet werden, sagte Schäfer. Wichtig sei, die Bettenzahl pro Schlafraum zu reduzieren und lieber kleinere Übernachtungsräume zu schaffen. Auch die Wasch- und Duschräume seien längst nicht mehr zeitgemäß. Zudem sollte, nach Schäfers Angaben, der Aufenthaltsraum dringend vergrößert werden, da größere Gruppen dort nicht alle Platz finden und deshalb Zelte, beispielsweise zum Essen, aufgestellt werden müssen.
Was künftig am Farnsberg möglich wäre
Die Bautechnikerin des Landkreises, Franziska Müller, stellte verschiedene Zukunftsvarianten vor: Zum einen könnte man die Hütten kernsanieren (geschätzte 870.000 Euro), wobei, wie es hieß, abzuwarten wäre, welche weiteren Baustellen sich dann unterwegs noch auftun. Man könnte die Hütten aber auch neu errichten. Müller stellte zwei Möglichkeiten vor: Bei der "klassischen" Planung würden wieder vier große und vier kleine Hütten entstehen (100 Betten), bei der "modernen" Variante gäbe es dann nur vier große Hütten (96 Betten).
Interessant war freilich die Kostenschätzung dieser beiden Planungen, - also klassisch und modern - wobei jeweils die Bauweise mit Vollholz und Holzständern aufgezeigt wurde: Der Bau der "klassischen" Hütten wurde mit rund 1,3 Millionen Euro (Holzständer) oder rund 1,5 Millionen (Vollholz) angesetzt.
Eventuell Leader-Mittel dafür anzapfen
Den Bau der "modernen" Hütten schätzt man auf rund 1,2 Millionen Euro (Holzständer) oder rund 1,4 Millionen Euro (Vollholz). Hinzu käme freilich bei beiden Varianten noch der Umbau des Versorgungshauses (50.000 Euro) und der Neubau eines Wasch- und Duschgebäudes (320.000 Euro), sagte Müller. Aber: Eventuell wäre eine Förderung (30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten) vonseiten des Freistaats drin.
Mit möglichen Kosten von rund 1,8 Millionen Euro für einen Neubau der Hütten werde sich der Kreistag schwertun, prognostizierte Landrat Thomas Bold. Entscheidend sei, ob es Zuschüsse gibt. Er deutete an, dass man das Projekt vielleicht in die Leader-Förderung bringen könnte. Aber das brauche einen gewissen Vorlauf. Man könne jetzt lediglich entscheiden, ob die Verwaltung das Projekt überhaupt einmal prüfen soll.
Verwaltung soll jetzt die Neuausrichtung prüfen
PWG-Fraktionssprecher Roland Limpert sprach sich dafür aus, eher neu zu bauen als zu sanieren. CSU-Fraktionssprecher Martin Wende war der Ansicht, der Standort Farnsberg sei wichtig für Jugendveranstaltungen und müsse zukunftsfest gemacht werden. Auch Fraktionssprecher Wolfgang Dünisch (FW-CBB) war dafür, am Farnsberg tätig zu werden.
Letztendlich wurde die Verwaltung vom Ausschuss beauftragt, die Neuausrichtung der Hütten zu prüfen und Fördermöglichkeiten auszuloten.
Keine Schwimmbäder, alles was Jugendarbeit angeht wird reduziert oder soll von Sponsoren herangebettelt werden.
Gehts noch, ihr Entscheider?
Eure Betriebsmittel kennen nur die Richtung nach oben und der Rest soll schauen, wo und wie er verbleiben kann, ohne den Mut zu verlieren. Reduziert endlich die giesskannenartigen Flüchtlings- und Sozialhilfen in dieser monetären Form und wechselt das in Bezugsscheine. Dann gibts weniger missbrauch aber mehr Unanehmlichkeiten für die Bezieher.
Dann ist auch Geld für den Farnsberg und für die Jugend da.
Auf gehts!