Vor einigen Tagen verabschiedete der Bundestag die Reform des Personenbeförderungsgesetzes. Diese Reform soll eine Rechtsgrundlage für digitale Fahrtenvermittler wie Uber oder die VW-Tochter Moia schaffen, was im Vorfeld von Taxiunternehmen heftig kritisiert wurde. Hinter diesem Streit geriet aus dem Blick, welche Möglichkeiten das Gesetz, das jetzt noch vom Bundesrat gebilligt werden muss, für den ländlichen Raum und damit auch für den Landkreis schaffen könnte.
Auf die entsprechenden Chancen weist nun die Hammelburger Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann ( Bündnis 90/Die Grünen ) hin. Hinter dieser von den Grünen mit erarbeiteten und mitgetragenen Reform "steckt für den Landkreis Bad Kissingen die Chance auf mehr Mobilität , ohne immer auf das eigene Auto angewiesen zu sein", so Manuela Rottmann in einer Pressemitteilung.
Flexibles digitales Angebot
Die Abgeordnete bezieht sich darauf, dass nach dieser Reform auch sogenannte Pooling-Dienste möglich sind. Gemeint sind Sammeltaxen, die nicht wie Busse und Bahnen auf festen Routen unterwegs sind, befördern Passagiere , die sich zuvor per Handy-App gemeldet haben. Auch Verkehrsbetriebe sollen solche Dienste anbieten können, was die Lage für Menschen im ländlichen Raum verbessern könnten.
Damit könnten die Landkreise ein intelligenteres, flexibleres und digitaleres Verkehrsangebot aufbauen. Vor allem in den Randstunden und an den Wochenenden brauche der ländliche Raum bedarfsgerechte Angebote. Auch aus Ideen wie dem Azubi-Shuttle könnten mit den Möglichkeiten, die das Gesetz biete "bedarfsgerechte Angebote entwickelt werden, die allen Arbeitnehmern angeboten werden, die mit den Linienverkehren ihren Arbeitsplatz nicht erreichen können", so Rottmann.
Gerade rechtzeitig
Die Gesetzesänderung komme gerade rechtzeitig, um in dem derzeit gemeinsam mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld erarbeiteten neuen Nahverkehrsplan berücksichtigt werden zu können. Rottmann erwartet sich von der Reform auch neue Chancen für private Transportunternehmen im ländlichen Raum.
Für die Grünen-Politikerin ist die Digitalisierung der entscheidende Schritt, um Fahrten in der Region wirtschaftlich und umweltfreundlich bündeln zu können. Dem neuen Verkehrsverbund Mainfranken sollte daher nicht nur die Tarifabstimmung, sondern auch die Schaffung digitaler Plattformen für die Schaffung flexibler Rufangebote übertragen werden. "Der Erfolg solcher Angebote wird entscheidend davon abhängen, dass die Buchung landkreisübergreifend über eine einheitliche, bequeme App zugänglich wird", so die Wahlkreisabgeordnete. Die Grundlagen dafür habe der Bund jetzt geschaffen.
Am Montag, 10. Mai, um 19.30 Uhr bietet Rottmann eine Online-Informationsveranstaltung zu den neuen gesetzlichen Möglichkeiten für Verkehrsangebote auf dem Land gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags Cem Özdemir an. Anmeldungen sind per Mail möglich.pme