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BAD KISSINGEN/SCHMALKALDEN
Neuer Studiengang für Bad Kissingen
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 05.11.2024 10:14 Uhr

Bad Kissingen zum Hochschulstandort zu machen, ist ein klassischer Traum der Kommunalpolitik vor Ort. Jetzt unternimmt die Stadt einen neuen Schritt in diese Richtung.

Angesiedelt ist das neue Studienangebot wieder am Rhön-Saale-Gründerzentrum (RSG). In einer Kooperation mit der Hochschule Schmalkalden im nahen Thüringen startet es im Mai nächsten Jahres ein neues Zertifikatsstudium Personalmanager (FH) Psychologie und Recht. Am RSG verortet ist auch bereits der in Zusammenarbeit mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt geschaffene Master of Business Administration Gesundheitsmanagement. Er bildete vor einigen Jahren die Premiere für Studienangebote am Standort Bad Kissingen. Eine hochkarätige universitäre Einrichtung kommt mit der Brückenprofessur von Uni Würzburg und Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie dem zugehörigen Institut für Kurortmedizin hinzu.

Berufsbegleitend

Bei dem neuen Zertifikatsstudium handelt es sich um ein berufsbegleitendes Angebot, das zwei Semester dauert und mit dem Abschluss Personalmanager (FH) Psychologie und Recht endet. Gedacht ist das Angebot nach Angaben der Macher für Mitarbeiter im Personalmanagement, für Führungskräfte, Berater, Mediatoren und Coaches. Anforderungen der Praxis stehen bei den psychologischen und rechtlichen Inhalten im Vordergrund. Der überwiegende Teil der Vorlesungen findet in Bad Kissingen statt.

Vertreter der Trägerschaft des RSG und der Hochschule Schmalkalden unterzeichneten am Dienstag die Kooperationsvereinbarung über das Projekt. Sie betonten dabei vielstimmig, wie erfolgversprechend so eine Zusammenarbeit sei. Diese Weiterentwicklung der Hochschulangebote passe vor dem Hintergrund der Einstufung Bad Kissingens und Bad Neustadt als gemeinsames Oberzentrum sehr gut zu den Kompetenzen der Region, erklärte Landrat Thomas Bold.

Bad Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg argumentierte ähnlich. Das Projekt sei „ein schönes Beispiel, dass man längst in größeren Einheiten denken muss“. Mit einem Augenzwinkern reduzierte er seine politischen Ziele auf die Beschriftung eines imaginären neuen Ortsschilds: „Bad Kissingen, Bayerisches Staatsbad, Unesco-Weltkulturerbe, Hochschulstandort.“

Bildungsstrukturen für die Zukunft

Thomas Habermann, Landrat von Rhön-Grabfeld, beschrieb die Kooperation als „weiteren Mosaikstein für eine gute Entwicklung der Region“. Schon in den vergangenen Jahrzehnten hätten sich die beteiligten Gebiete, von Südthüringen bis Mainfranken, rasant von einst landwirtschaftlicher zu akademischer Prägung hin entwickelt. Und wenn es gelte die Voraussetzungen für eine weiter positive Entwicklung für die nächsten Jahrzehnten zu schaffen, seien unter anderem geeignete Bildungsstrukturen wichtig.

Wie Habermann, Blankenburg und Bold zuvor stufte auch Prof. Elmar Heinemann, Rektor der Hochschule Schmalkalden, die am Dienstag besiegelte Kooperation als einen ersten Schritt ein, dem weitere folgen sollen. Seine Hochschule verfüge bereits über viel Erfahrung mit vergleichbaren Konzepten. Zurzeit habe die Hochschule etwa 500 Studenten in der Weiterbildung. Darum werde Schmalkalden bundesweit beneidet.

Verbindung nach Bad Kissingen

Zustande gekommen ist das Projekt nicht zuletzt durch eine persönliche Verbindung nach Bad Kissingen. Dr. Matthias Schneider, früherer Rechtsdirektor der Stadt Bad Kissingen, ist zwar vor ein paar Jahren als Professor nach Schmalkalden gegangen. Der Kontakt jedoch riss dadurch nicht ab. Jetzt konnte er zusammen mit Dr. Matthias Wagner, dem Leiter des RSG, die Inhalte des in rund einjähriger Arbeit entwickelten Projekts vorstellen, das seine alte mit seiner neuen Wirkungsstätte verbindet.

Für den Start im nächsten Jahr haben sich die Macher zehn Teilnehmer als eine Art unteren Richtwert gesetzt. Wenn das Angebot danach bei jährlichem Beginn zwölf bis fünfzehn Interessenten finde, „wäre das klasse“, sagt Schneider. Als Einzugsgebiet des Angebots setzen Hochschule Schmalkalden und RSG zunächst schon die etwas weiter gefasste Region an. Vor allem für potenzielle Interessenten aus dem staatlichen Bereich sei das Angebot aber so attraktiv, dass es bundesweit wirksam sein könne.

Angebot muss sich auf Dauer tragen

Auf die Dauer muss sich das Angebot übrigens aus Sicht der beteiligten Institutionen selbst tragen. Weil das Angebot letztlich keinen hoheitlichen, sondern privatwirtschaftlichen Charakter habe, erklärte Rektor Heinemann, müsse die Hochschule durchaus darauf achten. Die Studiengebühr beträgt 2300 Euro je Semester zuzüglich Semesterbeitrag. Bei zehn bis fünfzehn Teilnehmer pro Jahr reiche das aus, um diesen Anspruch zu erfüllen. Anmeldungen sind ab sofort online unter www.hs-schmalkalden.de möglich. Die Frist dafür läuft bis Ende Januar 2019.

Neuer Studiengang

Das Zertifikatsstudium Personalmanager/in (FH) Psychologie und Recht läuft berufsbegleitend und dauert zwei Semester. Nach Angaben von Dr. Matthias Wagner, dem Geschäftsführer des RSG, umfasst es sieben Präsenzphasen, von denen fünf in Bad Kissingen und zwei in Schmalkalden angesiedelt sind. Die Abschnitte des Studiums seien so angelegt, dass sich Berufstätigkeit und Studium vereinbaren lassen. Der erworbene Abschluss lautet: Personalmanager/-in (FH) Psychologie und Recht. Anmeldung ist online bereits möglich. Die Anmeldefrist läuft bis Ende Januar. Die erste Gruppe soll am 23. Mai starten.

Zu den Studienziele gehören laut Infobroschüre die Vermittlung von grundlegenden psychologischen und rechtlichen Kenntnissen, das Kennenlernen von Methoden und Instrumenten der Personalauswahl und -führung sowie der Aufbau und Ausbau von Führungs-, Entscheidungs- und Beratungskompetenzen.

 
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