
Die Sicherheitsvorkehrungen anlässlich des Besuchs von CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahnam Stadtstrand waren hoch: Unzählige Polizeifahrzeuge passierten am Vormittag die Ludwigsbrücke und spuckten unterwegs immer wieder Sicherheitskräfte aus. Rosengarten und Kurpark waren bestens gesichert. Auch Hunde waren mit im Einsatz. Auf der Saale hatte man sogar Sperreinrichtungen angebracht, damit niemand einfach so passieren konnte. Und die Wasserwacht patrouillierte mit Booten.
Sehr viele Passanten waren unterdes zunächst nicht auf der Ludwigsbrücke anzutreffen. Offensichtlich war zu vielen Leuten nicht durchgedrungen, dass am Sonntag ein Bundespolitiker angekündigt war. Denn immer wieder fragte da einer im Vorübergehen: "Es ist soviel Polizei da, was ist da los?" oder "Wird da einer gesucht?" Die Polizei hatte den Gehsteig am Geländer der Brücke vorsichtshalber mit Fahrzeugen abgeschirmt, damit Schaulustige nicht direkt von oben in den Stadtstrand hinuntergucken konnten.

Das erwies sich als vorteilhaft für Minister Spahn. Denn als dieser eine halbe Stunde später als angekündigt eingetroffen war, hatten sich gegenüber, am Saaleufer unterhalb des Regentenbaus, schon etwa 100 Demonstranten eingefunden und Transparente ausgerollt. Und sie begannen auch gleich mit Pfiffen und Buh-Rufen, als CDU/CSU-Staatsministerin Dorothee Bär den Gast aus dem Bund begrüßte. Die Demonstranten skandierten über Lautsprecher Sätze wie "Frieden, Freiheit, keine Diktatur" und schlugen Trommelwirbel an.
In Franken bedeuten Pfiffe so etwas wie Anerkennung, versuchte Bär die Situation mit Humor zu entschärfen. Jens Spahn nahm den Lärm souverän. Die Demonstranten seien vermutlich gar nicht von hier, es seien wahrscheinlich die selben, die ihn schon die ganze Woche lang von einem Auftrittsort der Republik zum nächsten begleitet hätten, sagte er und wurde beim Sprechen noch ein bisschen lauter.

Nur 200 Personen hatte der Bad Kissinger CSU-Kreisverband zu seiner Veranstaltung am Stadtstrand zugelassen, davon waren allein 20 Journalistinnen und Journalisten. Dementsprechend übersichtlich waren die Fragen, die die Gäste schriftlich einreichen konnten, nachdem Spahn in seiner Rede einige seiner Grundpositionen dargelegt hatte.
Fragen stellten unter anderem Michael Lang, Geschäftsführer der Heiligenfeld Kliniken, Prof. Bernd Griewing (Vorstand Rhön Klinikum AG), Landrat Thomas Bold und Dorothea Deeg (Verwaltungsleitung Deegenbergklinik). Dabei ging's um die Aussichten für Privat-, aber auch Rehakliniken, um die Zukunft der Pflege, beziehungsweise derer, die ihre Angehörigen zu Hause betreuen, um einen neuen Maßstab zur Bewertung des Infektionsgeschehens und darum, ob das Impfen zum Beispiel auch für Schwangere zu empfehlen sei.
"Unzählige Polizeiautos spuckten Polizisten und Sicherheitskräfte aus"? Aus Polizeifahrzeugen steigennin der Regel nur Polizeibeamtinnenn und Polizeibeamte aus.
Wer hat hier eigentlich Angst...und vor WEM??
Hier "spinnen" doch einige, isn´t it?