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Bad Kissingen
Kreisumlage: Bad Kissingen zahlt am meisten, Aura am wenigsten
Der Kreisetat 2020 ist verabschiedet. Damit steht auch die Kreisumlage fest. Was die Kommunen heuer an den Kreis zahlen, hängt auch von ihrer jeweiligen Steuerkraft ab.
Die Große Kreisstadt (im Bild die Kuranlagen an der Saale) muss im laufenden Jahr 23,3 Prozent der Kreisumlage stemmen.
Foto: Archiv Daniel Peter | Die Große Kreisstadt (im Bild die Kuranlagen an der Saale) muss im laufenden Jahr 23,3 Prozent der Kreisumlage stemmen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:15 Uhr

Die Kreisumlage wird alljährlich nach komplizierten Kriterien errechnet. Der Landkreis legt mit dieser Umlage seinen durch sonstige Einnahmen nicht gedeckten Finanzbedarf auf die kreisangehörigen Gemeinden um, denn schließlich erbringt er für die Bürger seiner Kommunen das Jahr über vielfältige Leistungen, wie zum Beispiel in der Sozial- oder Jugendhilfe. Im Bad Kissinger Kreisetat 2020 ist die Kreisumlage, wie im Vorjahr, mit 41,5 Prozentpunkten ausgewiesen, erscheint also auf den ersten Blick stabil. Das Umlagevolumen hat sich jedoch, im Vergleich zu 2019, um rund 2,09 Millionen Euro erhöht (um 4,64 Prozent).

Insgesamt sind 2020 also jetzt rund 47,13 Millionen Euro aus den Städten, Märkten und Gemeinden zu erheben. Bei der Festlegung des Kreisumlagesatzes ist der Landkreis jedoch auch daran gebunden, die finanzielle Situation der jeweiligen Kommunen zu beachten und sie nicht handlungsunfähig zu machen.

Wie sind die Umlage-Grundlagen?

Was Städte und Gemeinden 2020 an den Landkreis Bad Kissingen abführen müssen, richtet sich in erster Linie nach der jeweils eigenen Steuerkraft von vor zwei Jahren. Das heißt, nach der Einkommens- und Umsatzsteuerbeteiligung, und nach den für 2018 festgesetzten Realsteuerhebesätzen (Gewerbesteuer und Grundsteuerbeträge). Bei der Umlagekraft einer Kommune spielt jedoch auch eine Rolle, wieviel Schlüsselzuweisungen sie im vorherigen Haushaltsjahr, also 2019, erhielt.

Kreisumlage: Bad Kissingen zahlt am meisten, Aura am wenigsten

Im Bereich der Gewerbesteuer zeigt sich, wie Kreiskämmerer Christian Metz unlängst im Haushaltsbericht erläuterte, ein uneinheitliches Bild, was die Entwicklung der Steuerkraftzahlen angeht. Von 26 Kommunen können 16 eine Steigerung der Gewerbesteuerkraft verzeichnen, während zehn Einbußen hinnehmen müssen. Die Gemeinde Oberleichtersbach und die große Kreisstadt Bad Kissingen können mit 1,26 Millionen Euro, beziehungsweise 886 000 Euro die größten absoluten Steigerungen vorzeigen.

Mehr oder weniger Gewerbesteuer

Rannungen und Geroda weisen mit 98,3 und 73,8 Prozent die größten relativen Steigerungen der Gewerbesteuerkraft auf. Die größten Rückgänge haben, laut Metz, der Markt Wildflecken mit einem Minus von 492 000 Euro sowie der Markt Elfershausen mit 347 000 Euro zu verzeichnen. Für Elfershausen bedeutet dies sogar eine Halbierung der bisherigen Steuerkraft im Bereich der Gewerbesteuer.

Auch die Gemeinden Wartmannsroth (-49,2 Prozent), Aura (-27,8 Prozent), Ramsthal (-27,2 Prozent) sowie die Stadt Münnerstadt (-25,3 Prozent) weisen einen deutlichen Rückgang der Gewerbesteuer-Umlagekraft auf, so Metz in seinem Bericht. Was Einkommens- und Umsatzsteuerbeteiligung angeht, zeige sich in allen Kommunen im Kreis jedoch eine positive Entwicklung, im Vergleich zu 2019.

Des einen Freud ist des anderen Leid, kann man bezüglich der Umlage-Beträge 2020 sagen, welche die einzelnen Kommunen entrichten müssen.
Foto: dpa/Daniel Reinhardt | Des einen Freud ist des anderen Leid, kann man bezüglich der Umlage-Beträge 2020 sagen, welche die einzelnen Kommunen entrichten müssen.

Burkardroth noch vor Bad Brückenau

Den größten Teil an der Kreisumlage (siehe Grafik) muss die Stadt Bad Kissingen mit 23,3 Prozent (10,98 Millionen Euro) berappen, gefolgt von den Städten Hammelburg (11,6 Prozent, entspricht rund 5,45 Millionen Euro) und Münnerstadt (6,5 Prozent, entspricht rund 3,07 Millionen Euro). Die Marktgemeinde Burkardroth liegt mit 6,3 Prozent (rund 2,98 Millionen Euro) sogar noch vor der Stadt Bad Brückenau (6 Prozent, entspricht rund 2,84 Millionen Euro).

Jeweils zwischen vier und fünf Prozent der Kreisumlage finanzieren die Kommunen Maßbach (1,87 Millionen Euro), Oberleichtersbach (rund 1,9 Millionen Euro), Oberthulba (2,17 Millionen Euro), Oerlenbach (rund 2,17 Millionen Euro) und Bad Bocklet (1,99 Millionen Euro) mit.

Es gibt aber auch Gewinner

Aura von oben.
Foto: Bernd Kleinschmidt | Aura von oben.

Obwohl der Kreisumlagesatz auch 2020 bei 41,5 Prozentpunkten liegt, muss beispielsweise Bad Kissingen heuer 8,59 Prozent mehr zahlen (plus 868 593 Euro) als 2019. Gleich 49,12 Prozent mehr  an Umlage soll die Marktgemeinde Geroda heuer abgeben, statt 236 232 Euro 2019 nun 352 279 Euro. Um 34,15 Prozent ist zudem der Beitrag von Oberleichtersbach gestiegen: Statt rund 1,42 Millionen Euro müssen 2020 nun rund 1,91 Millionen Euro berappt werden.

Aber es gibt 2020 auch Kommunen, die weniger an den Kreis abgeben müssen als 2019: Wartmannsroth beispielsweise muss 136 803 Euro weniger an den Kreis entrichten (jetzt 779 689 Euro), die Stadt Hammelburg zahlt heuer 155 390 Euro weniger ab und auch Wildflecken muss 76 033 Euro weniger als im Vorjahr an den Kreis (jetzt knapp 1,16 Millionen Euro) abgeben.

Am wenigsten am großen Kuchen zahlen 2020 Aura (336 639 Euro), Sulzthal (342 512 Euro), Geroda (352 279 Euro) und Riedenberg (388 098Euro) mit.

 
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