Die Feldgeschworenen üben das älteste kommunale Ehrenamt in Bayern aus. Sie marken Grundstücke ab, wie das im Fachjargon heißt, und wachen über die Gemeindegrenzen. Dabei bewahren sie das Siebener Geheimnis: Nur die Feldgeschworenen können nämlich die Lage der Grenzpunkte auf Grund geheimer Zeichen zentimetergenau feststellen.
Landkreise regeln die Höhe der Vergütung
Das Feldgeschworenenwesen ist im bayerischen Abmarkungsgesetz geregelt. Dort steht auch, dass die Hüter der Grenzen für ihre Tätigkeit von den Städten und Kommunen eine Vergütung bekommen müssen. Wieviel das genau ist, regeln die Landkreise.
Bislang bekamen die Ehrenamtlichen aus den fünf für den Landkreis Bad Kissingen zuständigen Feldgeschworenenvereinigungen (Bad Kissingen West, Bad Kissingen Ost, Altlandkreis Hammelburg, Altlandkreis Bad Brückenau und Schweinfurt Nord) elf Euro.
Umfrage in anderen Kreisverwaltungen
Jetzt beantragten die Vorsitzenden dieser Vereinigungen beim Landkreis eine Erhöhung um zwei Euro auf 13 Euro. Ein diesbezüglicher Antrag war am Montag Thema im Kreistag. Nach fünf Jahren - die letzte Anpassung war im März 2017 vorgenommen worden - halte man das Ansinnen für angemessen, hieß es vonseiten der Kreisverwaltung. Schließlich sei auch der Mindestlohn inzwischen auf zwölf Euro erhöht worden.
Eine Umfrage in den anderen Kreisverwaltungen im Regierungsbezirk Unterfranken habe ergeben, dass man sich mit diesen beantragten 13 Euro "genau im Durchschnitt der übrigen Landkreise" bewegt, hieß es in der Sitzung am Montag. Denn derzeit schwankt die Gebühr woanders zwischen elf Euro (Rhön-Grabfeld, Main-Spessart) und 15,40 Euro (Stadt Aschaffenburg). Deshalb stimmte die Bad Kissinger Kreisverwaltung den beantragten 13 Euro zu.
Fraktionssprecher Wolfgang Dünisch (FW-CBB) fand sogar, dass für die ehrenamtlichen Hüter der Grenzen ein Euro mehr pro Stunde vergütet werden sollte. Nüdlingens Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) sprang ihm bei und sagte, die Siebener seien mit 14 Euro pro Stunde "nicht überbezahlt". Dünischs Vorschlag ging bei der Abstimmung im Kreistag schließlich mit 25:15 Stimmen durch.