
Das wird ein schweres Jahr für Kur und Tourismus im Landkreis Bad Kissingen. Zwar ist allenthalben zu spüren, wie sich die Akteure im Hauptwirtschaftszweig der drei Staatsbäder Bad Kissingen, Bad Bocklet und Bad Brückenau bemühen, das Geschäft wieder zu beleben. Die jüngsten Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik zeigen aber wie tief die Einschnitte in der Corona-Akutzeit waren. Im Mai gingen nach diesen Angaben die Gästezahlen in den drei Staatsbädern um rund 90 Prozent zurück.
Am stärksten betroffen war nach den staatlichen Statistiken Bad Brückenau. Für den Mai steht dort ein Minus von 93 Prozent bei den Gästeankünften zu Buche. Die Übernachtungszahlen für den Monat lagen um 91,2 Prozent unter denen des gleichen Vorjahresmonats. Blickt man auf den Zeitraum Januar mit Mai, liegt die Zahl der Übernachtungen dort 50,9 Prozent unter den Vorjahreswerten.
Bad Bocklet verzeichnete noch die geringsten Verluste
Bad Kissingen hatte im Mai einen Rückgang von 76,8 Prozent bei den Übernachtungen zu verkraften. Bad Bocklet verzeichnete mit minus 57,9 Prozent zwar die geringsten Verluste, die aber immer noch massiv zu nennen sind. Bezogen auf die ersten fünf Monate des Jahres büßte Bad Kissingen im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum 41,4 Prozent seiner Übernachtungen ein. In absoluten Zahlen weist die staatliche Statistik für den Zeitraum Januar mit Mai knapp 340 000 Übernachtungen aus. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass in die staatliche Berichterstattung Kleinbeherbergungsstätten mit weniger als zehn Gästebetten nicht einbezogen sind. Beim Biedermeierbad betrug das Minus "nur" 24,1 Prozent.
Den übrigen Orten in der Branche erging es nicht viel besser. In Bad Königshofen (Rhön-Grabfeld) kam bei Kur und Tourismus das Geschehen fast vollständig zum Erliegen. Die Stadt im Grabfeld verzeichnete im Mai nur 332 Übernachtungen. Das entspricht laut staatlicher Statistik im Vergleich zum Vorjahresmonat einem Rückgang um 96,8 Prozent. Mit 66,8 Prozent Minus fiel dort auch der Fünf-Monats-Vergleich mit dem Vorjahr nicht günstig aus. Bad Neustadt büßte im Mai 63,3 Prozent Übernachtungen ein. Für den Zeitraum Januar bis Mai betrug der Rückgang 30,4 Prozent.
Branchenprimus Bad Füssing massiv betroffen
Ähnlich heftig wie Bad Königshofen hat es auch Branchenprimus Bad Füssing getroffen. Laut staatlicher Statistik wurden dort im Mai nur 8000 Übernachtungen registriert. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 96,8 Prozent. Für die ersten fünf Monate des Jahres beträgt die Einbuße der Niederbayern ebenfalls beachtliche 60 Prozent.
Grundlegend anders sind auch die Daten für die beiden nichtunterfränkischen Staatsbäder nicht. Bad Steben (Oberfranken) verbuchte von Januar bis Mai 45,6 Prozent weniger Übernachtungen. Nur auf den Mai bezogen machte das Minus 83,6 Prozent aus. Bad Reichenhall (Oberbayern) büßte im Mai 90,5 Prozent seiner Übernachtungen ein. Für die ersten fünf Monate des Jahres machte das Minus 52,5 Prozent aus.