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Bad Kissingen
Gewerkschaft lehnt Angebot der Stadt für die Staatsbad Philharmonie Kissingen ab
Im Konflikt zwischen der Staatsbad Philharmonie Kissingen und der Staatsbad GmbH hat die Gewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung das 'individuelle Angebot' der Stadt Bad Kissingen abgelehnt.
Foto: ArchivIsolde Krapf | Im Konflikt zwischen der Staatsbad Philharmonie Kissingen und der Staatsbad GmbH hat die Gewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung das "individuelle Angebot" der Stadt Bad Kissingen abgelehnt.
Frank Kupke
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:09 Uhr

Im Konflikt zwischen der Staatsbad Philharmonie Kissingen - ehemals "Kurorchester" - und der Arbeitgeberin, der Staatsbad GmbH, um einen einheitlichen Tarifvertrag für die beschäftigten Musikerinnen und Musiker hat die Gewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung (DOV) das "individuelle Angebot" der Stadt Bad Kissingen an die Musikerinnen und Musiker der Staatsbad Philharmonie abgelehnt. Dies berichtet die DOV in einer Pressemitteilung.

Demnach haben die Orchestermitglieder die DOV mit der weiteren Verhandlung beauftragt. "Von nun an liegt der Ball ausschließlich bei uns“, so Jan-Christian Hübsch, stellvertretender DOV-Geschäftsführer, laut Pressemitteilung. Die Staatsbad GmbH weigert sich bislang, mit der DOV zu verhandeln.

Das Angebot der Stadt Bad Kissingen beinhalte keinen Ansatz, der den etablierten Maßstäben von tarifgerechten Arbeitsverhältnissen entspreche, so die DOV in ihrer Pressemitteilung weiter. Jährliche Gehaltssteigerungen seien nicht vorgesehen - "und damit noch nicht einmal ein Inflationsausgleich", heißt es in der Pressemitteilung der Gewerkschaft.

Enttäuschend sei ebenfalls, dass sich an den unfairen Arbeitsbedingungen kaum etwas ändern würde. Bislang gebe es zum Beispiel keine Aushilfskräfte während Krankheit oder Urlaubsabwesenheit. Auch Bühnenarbeiten gehörten demzufolge nicht zum Tätigkeitsspektrum von Orchestermusikerinnen und -musikern.

Jetzt müssten Tarifverhandlungen aufgenommen und die Musikerin und der Musiker wieder eingestellt werden, die während der Probezeit "ohne Angabe von Gründen trotz musikalischer Bestnoten" entlassen worden seien. „Der Staatsbad Philharmonie steht ein Tarifvertrag der Stufe D gemäß dem Flächenvertrag für Konzert- und Theaterorchester (TVK) zu, der seit Jahrzehnten die Rechte und Pflichten der rund 130 Berufsorchester in Deutschland ausgewogen regelt. Die Staatsbad Philharmonie ist das letzte Festangestellten-Orchester in Bayern ohne Tarifvertrag“, sagt Hübsch.

In jüngster Zeit sei es der DOV gelungen, die Hofer Symphoniker, die Bad Reichenhaller Philharmoniker und das GKO Ingolstadt in den Flächentarifvertrag zu bringen. „Der Flächentarifvertrag bietet die nötige Flexibilität, maßgeschneiderte Tarifverträge für die jeweiligen Orchester mit ihren typischen Aufgabengebieten zu entwerfen“, sagt Hübsch laut Pressemitteilung. Insofern sei das Argument der Stadt obsolet, ein Tarifvertrag wäre nicht möglich aufgrund vorliegender unterschiedlicher Vertragstypen.

Berufsorchester in Bayern und deutschlandweit unterstützen laut DOV die Forderungen der Staatsbad Philharmonie. Sie stünden geschlossen an der Seite der Kissinger Orchestermitglieder, wie zuletzt die offenen Briefe der Mitglieder der Staatsphilharmonie Nürnberg und des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg gezeigt hätten.

 
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  • Funkenstern
    Aha, jetzt lehnt schon eine Gewerkschaft, die nichts zu melden hat, Tarifangebote im Namen ab. So weit sind wir schon. Es mschen sich immer Institutionen ein, die die Welt nicht braucht. Das schlimme daran ist, sie bekommen auch noch Geld dafür. Siehe externe Berater
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