
Die Staatsbad Philharmonie ist ein klassisches Salonorchester, eines der letzten im Profibereich, und deshalb auch eines der Pfunde, mit denen Bad Kissingen wuchern kann - nicht zuletzt bei der Aufnahme in die Welterbe-Liste der Unesco. Ein Alleinstellungsmerkmal, für das andere Städte teure Agenturen bezahlen müssten. Kaum nachvollziehbar, dass man offenbar bereit ist, das aufs Spiel zu setzen.
Wer in dem Orchester nur schmückendes, austauschbares Beiwerk zu historischen Gebäuden sieht, der (oder die) irrt. Gut gemachte Salonmusik ist Unterhaltung auf höchstem Niveau. Die Stücke sind auf Effekt und Emotion ausgelegt und wirken nur, wenn sie makellos dargeboten werden – mit Schmiss, Leichtigkeit, ordentlich Schmalz und sehr viel Herz. Anders gesagt: Was Salonorchester können, können andere Orchester nicht.
Für Salonmusik braucht es einen ganz speziellen Schlag Musikerinnen und Musiker
Das heißt: Es braucht dazu einen ganz speziellen Schlag Musikerinnen und Musiker: virtuos sowieso, dazu stilistisch äußerst vielseitig, geistesgegenwärtig, ausdauernd und stressresistent. Sie beherrschen ein riesiges Repertoire, dessen Stücke sie meist selbst arrangieren müssen. Im Konzert spielen sie die Stimmen fehlender Kolleginnen und Kollegen einfach zusätzlich mit, zur Not greifen sie sich mal eben ein anderes Instrument. Gäste aus herkömmlichen Orchestern sind damit meist heillos überfordert.
Das heißt auch: Wer ein solches Ensemble beschäftigt, muss dessen Qualität entsprechend würdigen – mit Wertschätzung für die Künstlerinnen und Künstler und mit angemessener Bezahlung. Natürlich ist es die Pflicht jeder Kommune, sparsam und nachhaltig mit ihrem Geld umzugehen. Natürlich ist es legitim, sich zu fragen, ob man sich ein Profiorchester leisten kann und will - oder nicht.
Beantwortet man diese Frage aber mit Ja, muss man auch bereit sein, die Kosten zu tragen. Ein Geschäftsmodell, das darauf basiert, eine Leistung anzubieten, deren Erbringer unterbezahlt und überarbeitet sind, ist keines.
Früher hatte man den Eindruck den Musikern macht die Arbeit Freude, gerade auch die Tanzmusik!
Ich glaube nicht, dass es der MP zusteht, hier einseitig Partei zu ergreifen. Hier sollte sich der Autor zurückhalten, seine eigene Meinung zu präsentieren.
Das ist Sache der Beteiligten, wie das zu lösen ist. Ausserdem wurden hier Lösungen angeboten. Ob die genehm sind, brauchen wir nicht entscheiden.
Aufgabe der Medien ist es auch, Missstände aufzudecken und zu benennen
Der Verfasser kann sehr wohl seine Meinung äußern. Es handelt sich nämlich eindeutig gekennzeichnet um einen KOMMENTAR!
Es ist wie es ist, man muss nur zwischen den Zeilen lesen können/wollen.