Der Bad Kissinger Stadtrat hatte bereits am 10. Februar 2021 nichtöffentlich festgelegt, wer ab 2022 künstlerischer Leiter des Kissinger Sommers sein wird. Der Name wurde jedoch noch nicht öffentlich genannt – aus formellen Gründen, wie es hieß. Am 10. März wurde nun der Vertrag zwischen Stadt und neuem Intendanten in Bad Kissingen unterzeichnet.
Der "Neue" ab 2022 heißt Alexander Steinbeis, kommt aus Berlin und leitete zuletzt 13 Jahre lang das Deutsche Symphonie-Orchester (Berlin). Geboren ist er 1974 in München, sein Abitur legte er in einem englischen Internat ab. Danach studierte er "Management", beziehungsweise Betriebswirtschaft in London (Bachelor) und Paris (Master), bevor er in den USA beim Boston Symphony Orchestra und dem dazugehörigen Sommerfestival Tanglewood seine erste Stelle als stellvertretender künstlerischer Leiter antrat – um nur einige interessante Lebensstationen zu nennen.
Tilmann Schlömp leitet noch das Festival 2021
Ein solch groß angelegtes Ereignis wie der Kissinger Sommer braucht eigentlich einen langen Vorlauf, unter anderem um Termine mit den Künstlern rechtzeitig zu sichern. Tilman Schlömp hat das Festival 2021 noch geplant. Zum ersten Mal wird Steinbeis nun 2022 für den Kissinger Sommer zuständig sein. Ein sportlicher Plan, denn dem künftigen Intendanten bleibt jetzt also nur etwas mehr als ein Jahr Zeit.
Schlömp hatte die künstlerische Leitung des Bad Kissinger Sommerevents im Jahr 2017 von Intendantin Kari Kahl-Wolfsjäger übernommen, die wiederum das Festival vor inzwischen mehr als 30 Jahren mitbegründet hatte. Schlömps Vertrag war vom Stadtrat, noch unter Oberbürgermeister Kay Blankenburg, nach fünf Jahren nicht verlängert worden.
"Wir sind überzeugt, dass wir nun einen Intendanten gefunden haben, mit dem wir alle die höchste Chance verbinden, den Kissinger Sommer wirtschaftlich, kulturell und musikalisch am weitesten voranbringen zu können", sagte OB Dirk Vogel bei der Vertragsunterzeichnung am Mittwoch. Steinbeis bezeichnete es als "große Ehre", die Zukunft des Kissinger Sommers gestalten zu dürfen.