Schweinfurt

Ja zur Bewerbung

Seine große Mehrheit im Stadtrat hat für eine mögliche Landesgartenschau auf dem Ledward-Gelände in Schweinfurt votiert.
Bäume statt Blumen: Die Freien Wähler/Schweinfurter Liste beantragten die Anpflanzung eines neuen Waldes anstatt einer Landesgartenschau auf dem Ledward-Areal. Dieser Antrag wurde mit 31:10 Stimmen klar abgelehnt.  Foto: Gerd Landgraf       -  Bäume statt Blumen: Die Freien Wähler/Schweinfurter Liste beantragten die Anpflanzung eines neuen Waldes anstatt einer Landesgartenschau auf dem Ledward-Areal. Dieser Antrag wurde mit 31:10 Stimmen klar abgelehnt.  Foto: Gerd Landgraf
| Bäume statt Blumen: Die Freien Wähler/Schweinfurter Liste beantragten die Anpflanzung eines neuen Waldes anstatt einer Landesgartenschau auf dem Ledward-Areal. Dieser Antrag wurde mit 31:10 Stimmen klar abgelehnt.
Der Stadtrat gab mit 31:10 Stimmen wie erwartet grünes Licht dafür, dass sich die Stadt für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2026 auf einem Teil des Geländes der ehemaligen Ledward-Kasernen und des Kessler Fields bewirbt.
Baureferent Ralf Brettin hatte wie in den Ausschusssitzungen das Konzept gemeinsam mit den Architekten Gerd Aufmkolk von WGF Landschaft Nürnberg und Vinzenz Dilcher von UmbauStadt Weimar vorgestellt. Es sieht vor, dass im nördlichen Teil der Ledward-Kasernen zwischen Carus-Allee und der Kleingartenanlage Alte Warte sowie auf dem südlichen Gelände des Kessler Fields zwischen Willi-Kaidel-Straße und Yorktown Village ein insgesamt 13,1 Hektar großes Gelände für die Landesgartenschau genutzt wird. Brettin und die Architekten warben für die Bewerbung, besonders wegen des aus ihrer Sicht bestehenden großen Nutzens für die Stadtentwicklung.


24 Millionen Euro Kosten

Sowohl für das Ledward-Areal, auf dem gerade der i-Campus der Fachhochschule entsteht, als auch für das Kessler Field gelte, dass eine Landesgartenschau "eine ganz große Chance" sei. Im Gesamtzusammenhang bringen laut Brettin auch die Korrespondenzprojekte und grünen Bänder vom LGS-Gelände über die Innenstadt zum Main die Stadt weiter, sie sind aber in den Kosten nicht enthalten. Geschätzt wird ein Kostenrahmen von insgesamt 24 Millionen Euro , der durch einen staatlichen Zuschuss von fünf Millionen Euro sowie Einnahmen aus Tickets, Sponsoring, etc. refinanziert werden soll.
Die Stadt schätzt, dass sie selbst aus Eigenmitteln gut sieben Millionen Euro investieren muss. Das wären wiederum rund zwei Millionen mehr, als man ohnehin in die für den Bereich geplante Entwicklung hätte investieren müssen, gäbe es keine Landesgartenschau. Das Abstimmungsverhalten hatte sich schon vor der Stadtratssitzung herauskristallisiert. Dafür waren: CSU , AfD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke , FDP und proschweinfurt. Dagegen die SPD und die Freien Wähler/SWL. SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Hofmann betonte, man handele keineswegs taktisch, sondern aus Überzeugung. Eine Landesgartenschau sei per se nicht schlecht, an dem ausgewählten Ort aber aus SPD-Sicht ungeeignet. "Es gibt deutlich bessere Wege, die Stadt im Westen zu entwickeln als durch eine Landesgartenschau", sagte Hofmann.
Die Stadt hat zwar laut Ralf Brettin gute Aussichten, sicher ist es aber keineswegs, dass man den Zuschlag erhält. Laut Umweltministerium liegen 18 Bewerbungen aus ganz Bayern für Landesgartenschauen im Zeitraum 2024 bis 2026 vor.


Gegen neuen Wald

Beim Thema Landesgartenschau schmolzen quasi zwei Tagesordnungspunkte zusammen: der zum Thema Bewerbung und der zum Antrag der Freien Wähler/Schweinfurter Liste, statt einer Landesgartenschau lieber einen Wald dort neu zu pflanzen. FW/SWL-Stadträtin Ulrike Schneider hatte den Antrag eingebracht. Sie hob den ökologischen Nutzen eines Waldes oder einer waldähnlichen Parklandschaft hervor, aber vor allem die Kosten. Diese würden bei zehn Hektar neuem Wald nur 400 000 Euro betragen abzüglich einer 70-prozentigen Förderung durch den Freistaat. Die Stadt müsste also nur 120 000 Euro statt sieben Millionen für eine nachhaltige Entwicklung des Areals investieren.
Die Verwaltung verfasste eine Stellungnahme, in der sie ihre Ablehnung des Antrags begründete, der das Gremium auch mit 31:10 Stimmen folgte.
 
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