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Bad Kissingen
In Kissingen ist der Euro für Rentner mehr wert als in München
Bei der Rentenkaufkraft, also dem, was Rentner sich für ihr Geld leisten können, gibt es im Vergleich der Regionen in Deutschland und Bayern ziemliche Unterschiede.
Für Senioren ist Bad Kissingen als Wohnsitz nach wie vor attraktiv. Das Angebot ist groß und das Preisniveau im Bundes- und im Landesvergleich noch eher niedrig.
Foto: Siegfried Farkas | Für Senioren ist Bad Kissingen als Wohnsitz nach wie vor attraktiv. Das Angebot ist groß und das Preisniveau im Bundes- und im Landesvergleich noch eher niedrig.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 11.02.2024 10:22 Uhr

Dass es für einen Euro 100 Cent gibt, mag in München und in Bad Kissingen ja gleich sein. Was man aber für sein Geld bekommt, da gibt es quer durch Bayern oder auch durch Deutschland zum Teil ganz erhebliche Unterschiede. Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos für die Initiative "7 Jahre länger" zum Thema Rentenkaufkraft belegt das wieder einmal sehr deutlich. Das Ergebnis des Vergleichs kommt nicht überraschend: Für Rentner, besagt die Studie, lebt es sich in der Kurstadt günstiger als in der Landeshauptstadt.

Der besondere Warenkorb für Senioren

Für diese Untersuchung hat Prognos Vergleichsdaten über die Lebenshaltungskosten von Rentnern in den 401 Landkreisen und kreisfreien Städten Deutschlands zusammengetragen. Das Institut habe dafür "die Gewichtung des allgemeinen Warenkorbs des Statistischen Bundesamts an das Konsumverhalten der über 65-Jährigen" angepasst, heißt es in der Erklärung dazu. "Gesundheitsausgaben und Mieten" hätten für diese Altersgruppe größere Bedeutung. Ausgaben für Bildung dagegen spielten eine kleinere Rolle. Unterm Strich wirken sich vor allem die regional zum Teil sehr großen Unterschiede bei Immobilienpreisen und bei Mieten aus. Das zeigen die Zahlen sehr deutlich.

Für den Landkreis Bad Kissingen weist die Prognos-Studie vor diesem Hintergrund im unterfränkischen Vergleich das niedrigste Preisniveau aus. Es liege um 8,64 Prozent unter dem Durchschnitt für den Bund. Die Kaufkraft von 1000 Euro entspreche dadurch eigentlich 1095 Euro. In der Stadt München, die laut dieser Studie den teuersten Altersruhesitz in ganz Deutschland darstellt, errechne sich für 1000 Euro im Vergleich lediglich eine Kaufkraft von 763 Euro.

Niedrigstes Preisniveau in Unterfranken

Das bestätigt eine Grundaussage der Studie. Bayern, heißt es da, sei das Bundesland mit dem größten Preisgefälle. In der Landeshauptstadt und den Landkreisen München, Starnberg, Miesbach, Dachau, Ebersberg sowie Fürstenfeldbruck sei "das Leben für Senioren zwischen 15 und 21 Prozent teurer als im Bundesdurchschnitt". Bayerns preiswerteste Regionen finden sich dagegen im Bayerischen Wald, in der nördlichen Oberpfalz und im östlichen Oberfranken.

Den Werten für den Kreis Kissingen ziemlich nahe kommen in Unterfranken jene für die Landkreise Rhön-Grabfeld und Haßberge. Dort liegt nach Angaben von Prognos das regionale Preisniveau jeweils um die 7,7 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Mit 1000 Euro könnten dortige Rentner im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine Kaufkraft von gut 1080 Euro entfalten. Als Altersruhesitze am teuersten sind in Unterfranken nach dieser Einordnung Stadt und Landkreis Würzburg sowie Stadt und Kreis Aschaffenburg.

In teureren Gebieten ist das Einkommen oft auch höher

"Der Wohnort hat großen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten und damit den Wohlstand im Alter" sagt Heiko Burret, Autor der Studie, zu deren Ergebnissen. Teurere Gegenden seien deswegen aber nicht "zwangsläufig unattraktiver" für Pensionäre und Rentner. Die Löhne und somit auch die Renten" seien dort tendenziell höher" als in günstigen Regionen. "Einbußen beim Lebensstandard drohen" nach seinen Angaben "überall dort, wo die Alterseinkünfte im Verhältnis zum regionalen Preisniveau sehr niedrig ausfallen".

 
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