Das insolvente Kissinger Bowling Center ist seit Monaten geschlossen, der Betrieb eingestellt. Die Insolvenzverwalter hoffen aber auf einen Verkauf noch in diesem Jahr.
Rund um das erst im Sommer 2015 eröffnete Kissinger Bowling- und Eventcenter in der ehemaligen Kaserne ist es ziemlich ruhig geworden. Bowlingkugeln rollen dort schon Monate nicht mehr. Nach dem Insolvenzantrag von Mitte Mai ist bis jetzt auch aus dem angestrebten Verkauf an einen neuen Investor noch nichts geworden. Die Insolvenzverwalter sind aber weiter optimistisch, dass es bald neue Eigentümer geben wird.
Bis Ende des Jahres einen Käufer
„Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende des Jahres einen Käufer haben“, erklärte Kornelius Klatt, einer der Vorstände der Bendel Insolvenzverwaltung AG am Donnerstag auf Anfrage. Schon im Sommer hatten die Insolvenzverwalter von diversen Kaufinteressenten berichtet. Bisher hätten die „Kaufpreisvorstellungen“ aber noch weit auseinander gelegen.
Peronal wurde freigestellt
Um welche Beträge es dabei geht, welche Summe die Insolvenzverwalter für angemessen halten und was die Verhandlungspartner für das Objekt bieten, dazu wollte Klatt sich jetzt nicht äußern.
Die früheren Mitarbeiter der Kissinger Bowling und Eventcenter GmbH haben durch die Insolvenz ihre Jobs verloren. Die Zahl der Betroffenen gab Insolvenzverwalter Markus Schädler im Sommer mit 16 an. Vier bis fünf von ihnen seien in Vollzeit angestellt gewesen, der Rest in Teilzeit, beziehungsweise mit Minijobs.
Betrieb nicht kostendeckend
Anfangs, berichtet Klatt, habe man den Betrieb sogar noch eine Weile aufrecht erhalten. Danach habe man Betriebsferien eingelegt. Weil aber ein kostendeckender Betrieb auch in der Insolvenz nicht möglich war, habe man schließlich den Betrieb ganz einstellen und das Personal freistellen müssen.
Gestartet war das Kissinger Bowling- und Eventcenter 2015 mit großen Erwartungen. "1400 Quadratmeter Nutzfläche, zehn Bowlingbahnen, drei große Billardtische, modernste Licht- und Lautsprecher-Technik, 250 Sitzplätze, davon alleine 70 an der vermutlich längsten Theke der Stadt", ließen Berichterstatter von einem Publikumserfolg träumen. In der wirtschaftlichen Realität aber stellten sich doch Probleme ein.
Antrag vom Finanzamt
Der Insolvenzantrag vom 17. Mai hatte einen Vorläufer. Im vergangenen November ist Schädler schon einmal vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens hatte damals die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft Bahn See Minijob-Zentrale gestellt. Diese Entscheidung hob das Gericht aber im Dezember wieder auf. Damals hatte das Unternehmen die Forderung noch beglichen. Der zweite Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der KBC Kissinger Bowling Center GmbH kam vom Finanzamt. Und damit wurde es dann ernst.
Insolvenzverwalter: Altlasten schuld
Die Probleme seien wohl auf „Altlasten aus der Vergangenheit“ zurückzuführen, erklärte Schädler im Frühsommer. In den Anfangsjahren hätten sich hohe Verbindlichkeiten aufgebaut.
Man sollte den russischen Investoren einfach beibringen, wie es in Deutschland zu laufen hat. Korruption ist halt nicht, somit geht es seinen Gang. Beispiele gibts in Kissingen mehrere. Der Herr L ist nicht mehr überall dabei, es besteht Hoffnung.