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Hammelburg
Hans-Josef Fell zu Bauernprotesten und Agrardiesel: "Die Landwirte sind mitverantwortlich für das Dilemma"
Der Energieexperte und Grünen-Politiker aus Hammelburg hält den Protest der Landwirte für unehrlich. Wofür Landwirte aus seiner Sicht besser demonstrieren sollten.
Seit Jahrzehnten ein Verfechter erneuerbarer Energien: der Hammelburger Hans-Josef Fell.
Foto: Josef Lamber (Archivbild) | Seit Jahrzehnten ein Verfechter erneuerbarer Energien: der Hammelburger Hans-Josef Fell.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 20.03.2025 02:38 Uhr

Die bundesweiten Proteste der Landwirtinnen und Landwirte sind weiter in aller Munde. Der Grünen-Politiker, frühere Bundestagsabgeordnete und Energie-Experte Hans-Josef Fell verfolgt sie aufmerksam. Beim Thema Klimaschutz wünscht sich Fell mehr zivilen Ungehorsam, die Aktionen der "Letzten Generation" unterstützte er. Im Interview sagt der 72-jährige Energie-Experte aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen), was ihn jetzt an den Demonstrationen der Bauernschaft stört.

Frage: Herr Fell, was bewegt Sie in der Diskussion um die Besteuerung von Agrardiesel?     

Hans-Josef Fell: Mich bewegt, dass vor allem der Bauernverband und über 90 Prozent der Bauern Chancen nicht ergriffen haben, die eröffnet wurden, um vom Erdöldiesel wegzukommen. Ich selbst habe seit dem Jahr 2000 mit der rot-grünen Regierung daran gearbeitet, dass wir Alternativen bekommen. Zusammen mit großen Herstellern wurden unter anderem Pflanzenöltraktoren entwickelt. Die Industrie hat gute Entwicklungsarbeit geleistet. Die Landwirtschaft hat sich aber zu großen Teilen geweigert, dies aufzugreifen.

Bauernprotest an der Bundesstraße B19 mit Straßenblockade am Autobahnkreuz Würzburg/Estenfeld.
Foto: René Ruprecht | Bauernprotest an der Bundesstraße B19 mit Straßenblockade am Autobahnkreuz Würzburg/Estenfeld.
Woran lag dies?

Fell: Grund war der Run auf die Agrardiesel-Subventionen. Das hat die Unwirtschaftlichkeit der Umstellung zementiert. Als Folge hat die Landwirtschaft in dieser Frage keinen Beitrag zum Klimaschutz gebracht. Die Landwirte sind nicht nur Opfer der Klimaveränderung mit Dürren, Ernteausfällen und Starkregen bis hin zu Hagel. Landwirte sind auch klimaschädigende Täter. Sie haben mit wenig Ausnahmen die Umstellung auf klimaschützende Kraftstoffe vom eigenen Acker nicht vollzogen. Dabei haben wir 2002 alle Biokraftstoffe steuerfrei gestellt. Unter Kanzlerin Merkel wurde 2007 erneut der fossile Agrardiesel steuerfrei gestellt, aber die Biokraftstoffe wurden voll besteuert - ohne Gegenwehr des Bauernverbands.

Mit welchen Folgen aus Ihrer Sicht?

Fell: Das war das falsche Signal, um der Landwirtschaft eine Grundlage für die Umstellung zu geben. Das Beharren der Landwirte auf dem fossilen Diesel hat schlimme Folgen für die Wirtschaft, weil die Preise für Agrarprodukte zu 30 Prozent am Erdölpreis hängen. Unter anderem auch deshalb sind die Lebensmittelpreise so in die Höhe geschossen.

Die Weltlage hat sich ja weiter verschlechtert.

Fell: Der fossile Diesel hat enorme geopolitische Implikationen. Wir sehen gerade die Zuspitzung in Nahost. Sollten die Iraner die Straße von Hormus sperren, könnte sich der Erdölpreis verdoppeln oder verdreifachen. Dann ist der Agrardiesel trotz Steuerbefreiung drei mal so teuer wie heute. Ruft Bauernpräsident Rukwied dann dazu auf, mit den Schleppern zum Protestieren nach Teheran zu fahren? Das ist jetzt zwar zugespitzt, aber es beleuchtet worum es auch geht. 1973 hat die arabisch dominierte OPEC ja schon einmal den Ölhahn zugedreht und versucht, uns wegen der Auseinandersetzung um Israel und Palästina zu erpressen. Das zu ignorieren und zu fordern, der Steuerzahler soll den fossilen Agrardiesel so billig wie möglich machen, ist schon deshalb nicht akzeptabel.

"Dafür sollten die Landwirte in Berlin protestieren: Macht uns die Biokraftstoffe steuerfrei und bringt uns steuerfreien Strom für die Landmaschinen!"
Hans-Josef Fell zum Kern der Demonstrationen
Landwirte können die Umstellung auf alternative Kraftstoffe aber kaum alleine schaffen.

Fell: Natürlich braucht es Umstellungshilfen, aber die gab es schon. Nicht nur von Rot-Grün. Die bayerische Landesregierung hatte in den vergangenen zehn Jahren ein gutes Programm zur Umstellung der Traktoren angeboten. Die Landwirte haben es aber mit Bick auf die Agrardiesel-Subventionen nicht angenommen. Insofern muss man Landwirten den Spiegel vorhalten. Sie sind mitverantwortlich für das Dilemma.

Nach viel Theorie ein Blick in die Praxis: Wie viel fossilen Agrardiesel können Biokraftstoffe ersetzen?

Fell: Weitgehend vollständig. Wenn man es richtig macht, ist die Produktion von Pflanzenölen keine Lebensmittelkonkurrenz. Der Raps etwa liefert Pflanzenöl, und auf dem gleichen Acker einen eiweißreichen Presskuchen, der als tierische und menschliche Nahrung taugt. Die Landwirte können die Öle vom Acker ernten, auspressen und in den eigenen Tank schütten. Das ist phänomenal anders, weil Landwirte dann nicht in der Abhängigkeit von Energiekonzernen sind. Eine berechtigte Kritik ist ja, dass Bauern etwas erzeugen und an die Industrie geben, die dann hohe Gewinne einstreicht. Davon wären sie dann beim eigenen Energiebedarf erlöst.

Ein Traktor-Konvoi tuckert am 10. Januar 2024 durch die Würzburger Innenstadt.
Foto: Patty Varasano | Ein Traktor-Konvoi tuckert am 10. Januar 2024 durch die Würzburger Innenstadt.
Die Umstellung bei den Treibstoffen hat aber auch einen Preis.

Fell: Es gibt ja Biodiesel, reines Pflanzenöl, Bioethanol oder mit Wasserstoff aufhydriertes Pflanzenöl (HVO) sowie Biogas und als neue Perspektive die Solaranlage auf dem Acker mit Strom für Landmaschinen. Beim Treibstoff werden die Vorteile der heimischen Produktion durchschlagen. Gerade, wenn man sie nicht besteuert, wie es aber aktuell nicht der der Fall ist. Dafür sollten die Landwirte in Berlin protestieren: Macht uns die Biokraftstoffe steuerfrei und bringt uns steuerfreien Strom für die Landmaschinen.

Kleine Betriebe haben aber nur wenig Luft für Investitionen. Erst recht bei den unklaren Perspektiven.

Fell: Wir müssen vor allem über die größeren Betriebe diskutieren. Die haben genügend Kapital. Die Wegnahme der Vergünstigung bei der Agrardieselsteuer macht gerade ein bis drei Prozent des Jahresgewinnes aus. Dafür mache ich doch keinen Popanz mit den Traktoren in Berlin. Das ist unehrlich.

Wann könnte die Landwirtschaft auf Biokraftstoffe umgestellt haben?

Fell: Dazu erst einmal das Ergebnis eines landwirtschaftlichen Versuches der bayerischen Staatsgüter: Alle Traktoren können mit den agrarischen Treibstoffen vom Pflanzenöl bis zum Strom mit einem positiven betriebswirtschaftlichen Ergebnis eingesetzt werden. Je nach Betriebsgröße und Anstrengung könnte das, eventuell mit direkten Zuschüssen, drei bis sechs Jahre dauern. Besser wäre die Frage: Wie lange können wir uns die Erdölabhängigkeit von geopolitisch unsicheren und demokratisch fragwürdigen Regimen noch leisten?

Ein positiver Ausblick zum Schluss?

Fell: Jetzt müsste gehandelt werden. 20 Jahre ist schon von der Umstellung die Rede. Soll das jetzt noch einmal so lange dauern? Die elektrischen Antriebe sind zwar noch in den Anfängen, aber auch sie werden sich bei den Landmaschinen durchsetzen. Das ist eine klare Ansage an Politik und Bauernverbände, hier mitzuziehen. Wenn wir das nicht machen, machen es die Chinesen und Amerikaner. Wenn wir nicht aufpassen, verlieren wir auch die Landmaschinenindustrie, so wie vor zehn Jahren die Solarindustrie.

Hans-Josef Fell

Der 72-jährige Hammelburger hat sich schon in den 1990er-Jahren als Stadtrat für erneuerbare Energien eingesetzt. Dem Bundestag gehörte der Physiklehrer und Grünen-Politiker von 1998 bis 2013 an. Als Energiepolitischer Sprecher der Grünen bis 2005 gilt er als Urheber des Energieeinspeisegesetzes (EEG).
In seinem Hammelburger Haus lebt der Solarstrompionier seit Jahren vor, wie Haushalte autark von der öffentlichen Stromversorgung werden könnten. Fell gewann zahlreiche Preise, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und seit 2019 Ehrenbürger der Stadt Hammelburg.
Quelle: dübi
 
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  • Andreas Gerner
    Was Fell gekonnt verschweigt:

    Agrardiesel ist SCHON HEUTE unverhältnismäßig hoch besteuert !

    Während die Chemische Industrie ihr Erdöl steuervergünstigt erhält, um daraus Chemieprodukte zu machen,

    Hafendiesel mit nur 6 ct/l besteuert ist (Argument: Wettbewerbsfähigkeit ! ),

    und die Lufthansa ihr Kerosin KOMPLETT energiesteuerbefreit erhält, um damit Leute umher zu fliegen,

    ist schon bisher hochgradig unfair, dass AUSGERECHNET Landwirte für den Diesel, mit dem sie NAHRUNGSMITTEL erzeugen, also die GRUNDVERSORGUNG SICHERSTELLEN, Energiesteuer zu zahlen haben und nicht mal die Hälfte davon zurück erstattet bekommen.

    Aber jetzt DIE VOLLE ENERGIESTEUER ZAHLEN, ganz ohne Rückerstattung ?

    Das wäre der Gipfel der Ungerechtigkeit und ist überhaupt NICHT hinnehmbar.

    Natürlich auch nicht, wenn das Paket jetzt ein wenig aufgeschoben wird, aber dennoch kommt.

    Für Grüne ist legitim, Geld wenn man es braucht, bei Landwirten zu holen. Von denen wird man ja eh nicht gewählt.
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  • Robert Hippeli
    @Andreas Gerner: Ihre Argumente werden nicht besser wenn sie sie alle 12 Stunden wiederholen!
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  • Andreas Gerner
    Wurde es schlechter?
    Ist daran irgendwas falsch?

    Fällt irgendjemandem irgendein Grund ein, warum ausgerechnet einseitig bei den Ernährern die Energiesteuer dermaßen hochgedreht wird?

    Mir fällt einer ein:
    Landwirte wählen kaum Ampel. Also verlieren die Ampel Parteien dort kaum Stimmen. Darum ist es für sie am bequemsten, dort das Geld zu holen, das sie brauchen weil sie nicht damit umgehen können und ohne Tricks keinen Haushalt aufstellen können.

    Quelle:
    https://www.agrarheute.com/politik/so-haben-bayerns-bauern-landtagswahl-abgestimmt-611812#kommentare
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  • Hiltrud Erhard
    Man muss eigentlich froh sein, dass Herr Fell kein Politiker mehr ist, man bei ihm und seinen Einstellungen von der Vergangenheit sprechen muss. Die Art und Weise (auch die Art und Weise der Berichterstattung durch den Redakteur) zeigt. Die Ware Haltung gegenüber dem Beruf stand eines Landwirts.
    Wer meint, mit Phrasen, Ideologie oder Nischen denken, diejenigen zu bevormunden, die diesen Beruf gelernt haben und sieben Tage die Woche für ihre Tiere oder die Produktion von Lebensmitteln arbeiten, zeigt, dass er mehr Zurückhaltung üben muss!
    Ideologie wird uns nicht ernähren!
    Genau diese Art von Aussagen und Berichten machen immer mehr deutlich, dass man tote Pferde nicht reiten sollte. Und je mehr mit Begriffen um sich geworfen wird, um olle Kamellen heraus zu graben oder mit Besserwisserei glänzen zu wollen, sorgt nicht dafür, dass wir mehr bezahlbare Lebensmittel haben werden.internationale Preisvergleiche zeigen, wo wir deutsche und nicht nur in der Landwirtschaft) gerade stehen!
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  • Winfried Gehrig
    Der Beitrag von Herrn Hans-Josef Fell, insbesondere die Titelzeile "Landwirte sind mitverantwortlich am Dilemma" kann man so nicht stehen lassen.
    Die Landwirte haben um die Jahrtausendwende schon Millionenbeträge in die Ölmühle CAMPA gesteckt und Schlepper und PKW auf den Betrieb mit Pflanzenöl umgestellt.
    Unter CSU-Mann Michael Glos, ehemlaiger Wirtschaftsminister, wurde der zukunftsfähie Treibstoff derart besteuert, dass CAMPA im Jahr 2008 Insolvenz anmelden mußte. Viele bäuerliche Familienbetriebe habe dabei viel Geld verloren und Lehrgeld bezahlt.
    Fährt denn Herr Fell heute ein Auto mit Pflanzenöl im Tank ? Ich glaube nicht.
    Der erste E-Traktor der Firma Fendt möglicherweise im Obstbau einsetzbar, wird aktuell mit Anschaffungskosten von 500.000 € netto aufgerufen.
    Da kann Herr Fell gerne investieren. Warum hat er nicht schon längst einen solchen Traktor auf seine mHof zum SChneeräumen im Einsatz ?
    Herr Fell ist daher mit seinen Aussagen ein Blender vor dem Herrn.
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  • Klaus Fiederling
    Daher baue ich derzeit keinen Raps an, die vielen Überfahrten derer es in Folge bedürfte, nehme ich nicht auf mich, dafür ist mir meine Gesundheit viel zu wertvoll.

    Überzeichnen Sie bitte nicht derart..., das macht uns Bauern allenfalls unglaubwürdig.
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  • Klaus Fiederling
    Werter Herr Kollege Gerner, Sie „outen“ sich hier durchgängig als profilierter Landwirt, warum erzählen Sie also einen Nonsens, dass sich hier bei uns der Rapsanbau noch beliebig erweitern ließe!?

    Auch Ihnen dürfte nicht fremd sein, dass das ehemals „schwarze Gold“ viel zu viele Begehrlichkeiten weckte und deshalb in den vergangenen Dekaden die Anbauintervalle dieser Ölfrucht sträflichst vernachlässigt und verkürzt wurden, so dass jetzt der Rapsertrag empfindlich einbricht; ...nicht nur infolge des Klimawandels hier vor Ort, wo Unterfranken nachweislich als Hitzehotspot zu listen ist.

    Selbst die Bauern, die eine gute fachliche Praxis in ihrem Anbauportfolio einhalten (5 Jahre)
    sind mittlerweile chancenlos, denn Karl der Käfer mit seinen geflügelten Gesellen und unsere Funghis schlagen erbarmungslos auf allen Flächen zurück. - Karl der Käfer hat -wie auch Ihnen nicht entgehen dürfte- nämlich Flügelchen, lieber Herr Gerner und macht an den Grenzen des Nachbarn jedenfalls nicht halt.
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  • Andreas Gerner
    Mal langsam Herr Fiederling Landwirt.

    Nicht beliebig. Das verstehen Sie falsch. Aber noch eine halbe bis 1 Million Hektar in Deutschland mehr wäre durchaus möglich, ohne dass es fruchtfolgetechnisch Probleme gäbe oder man auf gänzlich ungeeignete Standorte muss.

    Ich kenne die exakte Anbaudichte in Ihrer Flur nicht. In den allermeisten ist noch Luft nach oben.

    Der Schädlingsdruck war im Erntejahr 2023 so gering wie lange nicht. Für Ihren Alarmismus gibt es also keinen Grund.

    Eher dürften einige Standorte den Rübenanbau verlieren, weil gegen die neuartigen Rübenkrankheiten keine Bekämpfung möglich ist und tolerante/resistente Sorten bestimmt ca 10 Jahre auf sich warten lassen werden. Dort bietet sich also neues Potential.

    Wenn sie den Eindruck haben, ich überzeichne, dann überlegen Sie bitte erst mal, ob Sie nicht gewisse Annahmen ("beliebig" ausweiten...) unzulässig herein interpretiert haben.

    Bitte in den IPB´23 Seite 14 sehen! BY: Getreide1079tha Mais410tha Raps112tha
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  • Klaus Fiederling
    Amen, ....Herr Kollege.

    Sie haben natürlich wie immer nur recht.
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  • Dietmar Eberth
    "Nicht beliebig. Das verstehen Sie falsch. Aber noch eine halbe bis 1 Million Hektar [Raps] in Deutschland mehr wäre durchaus möglich."

    D.h. die Aussage von "Umweltverbänden wie Greenpeace sehen den Einsatz des alternativen Kraftstoffs [im PKW-Bereich] kritisch" ist vollkommen korrekt. In der Landwirtschaft wäre das vielleicht für den Übergang eine Option. Besser als fossile Rohstoffe allemal.
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  • Andreas Gerner
    Wie ist die Unterscheidung begründbar ?

    Macht es für das Klima denn einen Unterschied, ob in der Übergangszeit (irgendwann wird sicher kein fossiler Diesel mehr verfahren. Ob das allerdings in 15, 50 oder 100 Jahren der Fall sein wird, kann heute niemand seriös sagen) das Pflanzenöl in dem einen, oder dem anderen Motor verfahren wird?

    Aktuell haben wir die RME-Beimischung in ALLEN Dieselfahrzeugen im Land.

    Lemke streicht die Beimischung gerade raus, dann fahren wieder alle Dieselfahrzeuge 100% fossil und Rohöl Verbrauch und die THG Emissionen steigen stark an (macht übrigens weit mehr aus, als die gesamte E-Mobilität einspart.)

    Der Kniff mit dem Feigenblatt pures Pflanzenöl für die Landwirtschaft ist durchschaubar.
    Der Haken daran ist nämlich, dass die Landwirtschaft dazu die Fahrzeuge umrüsten oder ersetzen muss. Das von den Landwirten bezahlte Konjunkturpaket für die Fahrzeugindustrie nehmen die Grünen gerne mit. Ob danach wieder alles zerrissen wird wie schonmal, bleibt offen.
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  • Robert Hippeli
    Ob die Landwirte die Nutzung des Biodiesel verschlafen haben, kann ich nicht beurteilen. Wenn auch die Nutzung selbst produzierter Ressourcen normal immer einen Charme hat.

    Fakt ist aber, dass für die riesigen PV-Flächen der Landwirte die EEG-Umlage entfallen sind oder in Kürze entfallen. Wer nur ein bisschen wirtschaftlich denkt, weiß jetzt geht es um den Eigenbrauch der PV - Energie!

    Was liegt da näher E-Tracktoren zu nutzen oder Wasserstoff zur E-Mobilität zum Eigenverbrauch bis zum umfallen zu erzeugen.
    In diese Diskussion müsste eigentlich alle Energie der Landwirte, ihrer verkrusteten Verbände und die der Politik gelenkt werden, statt dieser dummen Diskussion zur Subventionen des Auslaufmodells Diesel!

    Ich hoffte bis vor kurzem, die Landwirte nehmen dieses mal die 2te Chance war! Aber ... ?
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  • Andreas Gerner
    Nachdem schonmal Unsummen landwirtschaftlichen Geldes von der gierigen Politik über Nacht zerrissen wurden, ist das Vertrauen verloren.

    Kaum jemand wird diesmal ganze Jahresgewinne riskieren ohne eine gerichtsfeste Garantie, wie sie auch Kohlekraft und Kernkraft Konzernen ausgestellt wurden. Als dann vorzeitig ausgestiegen werden sollte, knallten die Sektkorken. Als doch noch verlängert wurde, knallten erneut die Sektkorken.

    Landwirte ließ man dagegen alleine.

    https://www.iwr.de/news/biodiesel-hersteller-campa-ag-meldet-insolvenz-an-news12448

    Es wurden viele Millionen € von Landwirten verloren und das Werk wurde billigst einem Konzern unter US-Führung zugeschustert.
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  • Dietmar Eberth
    "Landwirte ließ man dagegen alleine.
    https://www.iwr.de/news/biodiesel-hersteller-campa-ag-meldet-insolvenz-an-news12448
    Es wurden viele Millionen € von Landwirten verloren und das Werk wurde billigst einem Konzern unter US-Führung zugeschustert."

    Das war aber schon 2008 und hat überhaupt nichts mit der Ampel zu tun.
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  • Winfried Gehrig
    Genau so ist es gewesen! Her Fell behauptet hier nämlich des Gegenteil. Angeblich hätten die Landwirte die Umstellung auf klimaschützende Kraftstoffe vom eigenen Acker nicht vollzogen.
    Hat Herr Fell überhaupt auch nur einen Euro in die Ölmühle CAMPA in Ochsenfurt zur Jahrtausendwende investiert ? Ist er damals ein Auto mit Pflanzenöl gefahren ?
    Warum hat er sich damals nicht dafür eingesetzt, dass Sprit aus Rapsöl steuerfrei bleibt ?
    Die hiesigen Landwirte haben bei CAMPA schon genug Lehrgeld bezahlt. Herr Fell hat damals keinen müden Euro investiert und verloren.Herr Fell betreibt hier Heuchlerei und Besserwisserei. Er und die Grünen sind aktuell mit schuldig am Agrardiesel-Dillemma.!
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  • Andreas Gerner
    Erwarten Sie ernsthaft von der Ampel, dass die an einer Steuerbefreiung für Pflanzenöl festhalten würde, wenn die sogar die E-Auto-Kaufprämie eingestampft hat?

    So naiv bin ich nicht (mehr).

    Bin gerne dabei, aber eben nicht mehr auf Vertrauensbasis, sondern nur noch mit gerichtsfesten Garantien.

    Abgesehen davon ist die Ampel maximal bis Herbst 25 dran. Danach kommt die Rückerstattung der Energiesteuer beim Agrardiesel zurück.
    Schauen Sie doch mal in die Umfragen.
    auf 2 Nicht-Ampel Wähler kommt 1 Ampel Wähler. Diese reGIERung ist am Ende. Sie will es nur noch nicht wahr haben.
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  • Winfried Gehrig
    Sehr geehrter Herr Hippeli,

    Sie können ja geren mit gutem Beispiel vorangehen und sich einen E-Fendt für aktuell knapp 500.000€ + MWSt. zum Schneeräumen anschaffen.
    Aktuell ist die Industrie nicht in der Lage, einen 200 PS-Schlepper, geschweige denn einen Mähdrescher auf Elektrobetrieb preisgünstig umzustellen.
    Herr Fell sollte sich lieber dafür einsetzen, das Kerosin für die Vielfliegerei besteuert wird,
    statt derart wirklichkeitsfremde Theorien zur zukünftigen Antriebstechnik in der Landwirtschaft aufzustellen.
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  • Robert Hippeli
    @Winfried Gehrig: jeder großen Einsparung geht einer Investition voraus.

    Während Ottonormalverbraucher durch die Röhre schauen, können "Unternehmer" solche Investitionen abschreiben.

    Die eigentliche Energie durch abgeschrieben PV-Anlagen quasi zum Nulltarif ist zu simpel, nach Diesel-Subventionen jammern ist da wohl lieber.
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  • Hiltrud Erhard
    Betriebswirtschaftlicher Unsinn ist das was sie erzählen...
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  • Robert Hippeli
    @Hiltrud Erhard: manche brauchen immer etwas länger um das zu rechnen

    deshalb hier eine kurze vereinfachte Bierdeckelrechnung:
    (Mehrkosten-abzügl. Steuervorteil Abschreibung) / eingesparte Dieselkosten p.a. = Amortisationjahre
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