Den Jugendlichen war bei dem Treffen in der Hammelburger Markthalle die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: Bürgermeister Armin Warmuth hatte zum Workshop für den Entwurf eines neuen Bike-Parks eine frohe Kunde dabei. Denn nachdem die bestehende Anlage mit ihren Sprunghügeln wohl im Herbst den Vorarbeiten für das neue Schulzentrum weichen muss, war länger unklar, ob es überhaupt eine Ersatzfläche gibt.
Was hinter den Kulissen schon länger angedacht war, wird nun wohl Wirklichkeit: Für den künftigen Radparcours soll im Bereich des Beachvolleyball-Feldes am Freibad eine Ecke abgezwackt werden, verkündete Warmuth. Dies sei die schnellste Möglichkeit, das Vorhaben baurechtlich auf den Weg zu bringen. Das Schwimmbad zählt im Flächennutzungsplan bereits als Freizeitgelände. Damit werden weitere Untersuchungen etwa im Zusammenhang mit dem Lärmschutz überflüssig.
Das Freibad bietet die schnellste Lösung für das Platzproblem
Die Ausweisung einer anderen Fläche hätte dagegen kostbare Zeit gefordert. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke habe dem Vorhaben bereits zugestimmt, sagte der Bürgermeister. Eingebunden werden müssten nun noch die Bediensteten des Bades.
Die auserkorene Fläche sei für das Freibad nach bisherigen Erkenntnissen durchaus verzichtbar, finden Bürgermeister Warmuth und Andreas Reuter vom städtischen Bauamt. Beobachtungen der Stadt, unter anderem durch Drohnen, hätten ergeben, dass dieser Bereich weniger frequentiert werde. Und dies auch bei schönerem Wetter, "wenn der Parkplatz proppenvoll ist", so Warmuth.
Ohnehin herrsche im Bad kein Flächenmangel. So mache der Bereich eines künftigen Bikeparkes gerade mal neun Prozent der Freibadfläche von 35.000 Quadratmetern aus.
Nach dieser frohen Kunde machten sich die Anwesenden mit Begeisterung an eine Ideensammlung für "ihren" Bikepark. Mit dabei Robert Städtler von der Radquartier GmbH (Rehau). Die Firma hat in der Region schon mehrere Bikeparks bis hin zur TÜV-Abnahme konzeptioniert.
Als Wunsch der Jugendlichen kam ein asphaltierter Pumptrack auf, eine wellige Strecke mit Steilkurven, auf denen gefederte Fahrräder durch Pumpbewegungen am Lenker in Fahrt gehalten werden. Zudem stehen unbefestigte Passagen mit einem Anlaufhügel und diverse Sprunghügel auf dem Wunschzettel.
Möglich soll es sein, diesen unbefestigten Teil der Anlage immer wieder eventuell auch im Rahmen von künftigen Workshops umzugestalten. Weiterhin wurden Sitzgelegenheiten und ein Bereich zum Schrauben angeregt, sowie eventuell ein Automat mit Ersatzteilen. Als ein Vorbild für die Anlage haben die Jugendlichen Bischofsheim vor Augen.
"Mittel im Haushalt sind bereits eingestellt", so Bürgermeister Warmuth. Schon vor der Initiative der Jugendlichen habe die Stadt Überlegungen für einen Bikeparcours angestellt. Jetzt sieht er das Vorhaben durch den Elan der Workshop-Besucherinnen und -Besucher bestätigt. "Wir müssen den Jugendlichen etwas bieten", findet er. Reuter kann sich das geplante Gelände auch als Mehrgenerationen-Platz, als Begegnungsstätte für alle Altersgruppen vorstellen.
Wie geht es nun weiter? Noch vor den Sommerferien sollen die Zuschussmöglichkeiten ausgelotet werden. Beteiligung steht nach den Worten Warmuths auch von Frankens Saalestück in Aussicht. Im Herbst soll das Projekt nach Ausarbeitung durch die Radquartier GmbH dem Stadtrat vorgestellt werden. Wenn alles glatt läuft, könnte eventuell bereits im Frühjahr gebaut werden. Experte Robert Städtler hält eine Fertigstellung in sechs Wochen für denkbar.