Die mobile Shopping-Plattform für Lebensmittel und Drogerieartikel wurde schließlich im Februar 2018 gestartet. Wer sich den "Superkorb" im App-Store seines Iphones herunterlädt, wird über die Postleitzahl schnell fündig: Aktuell erscheinen dort die Online-Shops von Rewe, Rossmann, dm, Mytime und AllYouNeedFresh. Der Kunde kauft in einem dieser Shops ein und kann sich anschließend über die App Preisvergleiche aus den anderen Geschäften liefern lassen - und zwar nicht, wie in anderen Portalen schon länger üblich, nur für einzelne Artikel, sondern gleich für einen ganzen Warenkorb.
Schmitt ist studierter Wirtschaftswissenschaftler (Bachelor in Frankfurt) und machte seinen Master in Stockholm und Tokio. Eine Zeit lang arbeitete er in einer Frankfurter Unternehmensberatung und merkte da sehr schnell, dass er abends kaum noch zum Einkaufen kam und dann halbe Samstage in übervollen Supermärkten verbrachte. "Da begann ich online zu bestellen. Das Problem war nur, ich konnte mir keinen Überblick über die Preise von Lebensmitteln verschaffen", sagt der 28-Jährige. Damals sei er auf die Idee zu seiner innovativen App gekommen.
Im April 2017 gründete er zusammen mit Philip Laskowski die Firma Superkorb. Eine ideales Gespann, wie sich herausstellte, denn während Schmitt den kaufmännischen und wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund abdeckt, ist Laskowski der technische "Freak", der die Geheimnisse der Software drauf hat und bereits zuvor die Social-Media-App Speakster mitentwickelte.
Wird man künftig also häufiger per App die Waren des täglichen Bedarfs nach Hause ordern? Schmitt ist davon fest überzeugt, denn wenn man repräsentativen Umfragen Glauben schenkt, können sich das ein Drittel der Befragten schon heute vorstellen. Und andere europäische Länder machen bereits vor, was in Sachen E-Commerce noch geht. So liegt der Online-Absatz der "fast moving consumer goods" zum Beispiel in England mittlerweile schon bei sechs bis sieben Prozent, weiß Schmitt.
Marken, die man liebt, die man seit jeher vom gleichen Anbieter kauft, könne man durchaus jetzt per App ordern, sagt Schmitt, denn da wiederholt sich was, da ändert sich der Einkauf nicht." Dass sich Kunden künftig auch Fleisch, Gemüse und Obst per Internet schicken lassen, daran hat allerdings auch ein gewiefter App-Erfinder wie Schmitt seine Zweifel. "Das will man dann eher mal anschauen und befühlen, schauen, ob es frisch ist."
Die Superkorb App ist nicht nur für Großstädter. Den Preisvergleich kann man auch von Rannungen aus starten, sagt er. Rewe liefere allerdings derzeit noch nicht landesweit, sondern nur in den Großstädten Waren aus, während die anderen vier Online-Shops ihre Artikel überallhin, also auch nach Rannungen, verschicken. Nach Schmitts Angaben sind in den fünf genannten Shops über 70 000 Artikel gelistet. Kunden könnten möglicherweise bis zu 20 Prozent sparen, wenn sie den Preisvergleich mit Superkorb starten, sagt Schmitt. Allerdings kann der Einkauf bislang noch nicht aus den Waren verschiedener Märkte zusammengesetzt werden. Doch auch das soll noch kommen. Weitere Informationen unter: www.superkorb.com Isolde Krapf