
Auch wer kein großer Fan des Motorsports ist, könnte den Namen Walter Röhrl schon einmal aufgeschnappt haben. Der 77-Jährige gilt schließlich als einer der besten deutschen Autofahrer aller Zeiten. Röhrl ist mehrfacher Rallye-Weltmeister sowie -Europameister, gewann zwischen 1980 und 1983 viermal die renommierte "Rallye Monte Carlo".
Röhrl ist, das lässt sich ohne Übertreibung sagen, eine wahre Legende seines Sports. Im Rahmen der Offroad-Messe "Abenteuer & Allrad" in Bad Kissingen, die "der Lange", wie Röhrl in Anlehnung an seine 1,96 Meter Körpergröße auch genannt wird, als Stargast besuchte, hatten zehn Leserinnen und Leser der Main-Post Gelegenheit, Walter Röhrl persönlich kennenzulernen.
"Meet & Greet" mit Rallye-Legende Walter Röhrl bei der "Abenteuer & Allrad" in Bad Kissingen
Sie hatten sich an einem Gewinnspiel der Main-Post beteiligt und dabei neben Freikarten für die "Abenteuer & Allrad", inklusive einer Truck-Tour, ein Treffen mit dem ehemaligen Rennfahrer gewonnen. Das "Meet & Greet" fand zum Messeabschluss am Sonntag, 2. Juni, statt.
Rund 800 Interessenten hatten laut Thomas Schmitt vom Messeveranstalter "pro-log" an dem Gewinnspiel teilgenommen. Für einige von ihnen ging mit der Begegnung in fast privater Atmosphäre ein Traum in Erfüllung. "Röhrl war schon so ein Idol", freute sich Uwe Henig, dass er dem Star so nah kommen konnte. Manche der Teilnehmenden hatten sich mit fachkundigen Fragen vorbereitet.

Ganz ohne Allüren plauderte Röhrl aus dem Nähkästchen seiner motorsportlichen Erfolge und ließ durch seine Nahbarkeit erkennen, dass er neben körperlicher Größe auch menschliches Format hat.
Apropos Größe: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wissen nun, warum Röhrl nie in die Formel 1 einstieg, obwohl ihm die Fachwelt alle Titel dieser Welt zutraute. Mit 1,96 Metern Länge passt er einfach nicht in die windschlüpfrigen Boliden. Und auch in seinen Rallyeautos musste er sich oft gehörig zusammenfalten, was der heutige Chef-Testfahrer von Porsche humorvoll kommentierte.
Walter Röhrl zeigt bei der "Abenteuer & Allrad" keine Starallüren
Von Interesse war auch die Umstellung Röhrls bei seinen Rallyeautos auf Allradantrieb in den 1980er Jahren. Durch diese Technik konnte er seine Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz über Jahre ausbauen. Aber: "Der Anfang war schockierend", kommentierte Röhrl Leistungszuwachs und Fahrdynamik. Heute schwört er auch bei Alltagsautos auf das gebotene Plus an Sicherheit.
Zu manchen Autofahrerinnen und -fahrern fand er als engagierter Radfahrer klare Worte: "Die sind echt bescheuert", verurteilte er die Neigung vieler, zu wenig Seitenabstand zu halten. Sicherer wäre eigentlich das Radeln im Wald, aber da komme man nicht so flott vorwärts. Viel Zeit ließ sich Röhrl, Fragen zu beantworten und sich mit den Gästen ablichten zu lassen. Er lebte auch zu diesem Anlass sein Credo: "Ich bin ein Mensch wie jeder andere."