Die wenigsten Eltern haben so viel Urlaub, wie die Kinder Ferien. Heutzutage müssen aber oft beide Elternteile arbeiten, und besonders Alleinerziehende sind in den Schulferien aufgeschmissen, wenn nicht die Verwandtschaft aushilft. Das Generationen-Netz Landkreis Bad Kissingen und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) erkannten dieses Problem schon vor Jahren, und bieten seit 2014 in den Sommerferien für zwei Wochen einen ganztägigen Ferienspaß für Mädchen und Buben im Alter zwischen sechs und zehn Jahren an.
Diesen gibt es auch heuer wieder, und zwar in der Zeit vom 29. Juli bis 9. August. Allerdings ist die AWO inzwischen nicht mehr mit im Boot. Und alle 20 Plätze waren schnell ausgebucht.
Christine Müller hört auf
Die Idee zu diesem Ferienprojekt, das nun bereits zum 6. Mal anläuft, hatte seinerzeit Christine Müller, frühere SPD-Bezirksrätin und bis heute Vorstandsmitglied des Generationen-Netzes. Die Kids draußen in der freien Natur spielen und toben zu lassen, steht bei diesem Ferien-Highlight stets ganz oben auf der Agenda, sagt Müller. Es sei sozusagen ein Kontrastprogramm zu Computer und Smartphone.
Betreut werden die Kinder zwischen 7.30 und 17 Uhr von geschultem Personal. Treffpunkt am Morgen ist stets das Jugend- und Kultur-Zentrum in Bad Kissingen . Und dann geht es zum Beispiel zum Klaushof, zur Bad Kissinger Feuerwehr und auf einen Bauernhof in Oberthulba. Spannend wird es , wenn die Mädchen und Buben am 2. August auf den Personen-Spürhund (Mantrailer) von der Rettungshundestaffel der Schweinfurter Johanniter treffen.
Was Christine Müller jedes Jahr aufs Neue umtreibt, wenn sie das Ferienerlebnis plant, ist die Frage, ob sie auch diesmal wieder genug Sponsoren findet, denn schließlich will sie den Kindern jeden Tag auch ein warmes Mittagessen anbieten, das sie im Campus-Hotel einnehmen. Auch dieses Jahr hat es geklappt, wie sie sagt, weil die VR-Bank und die Sparkasse wieder mitzogen. Finanzielle Unterstützung komme auch von der Gleichstellungsstelle im Landratsamt, von der Stadt Bad Kissingen und vom Labor L& S in Großenbrach.
Müller will sich nun aus dem Projekt Ferienbetreuung zurückziehen, wie sie sagt. Deshalb ging sie bereits auf die Suche nach einer Nachfolgerin. Fündig wurde sie jetzt bei Rita Wolf (Münnerstadt), die Mitglied im Generationen-Netz ist und sich, nach Müllers Aussagen, sehr gern für dieses Projekt engagiert.
Was Müller dabei bewegt: Natürlich ist die Ferienbetreuung in erster Linie eine Hilfe für die Eltern . Aber: "Es sind nämlich auch Mädchen und Buben dabei, die sonst gar keine Urlaubsfreude hätten, weil ihre Eltern nicht wegfahren können." Isolde Krapf