Bad Kissingen

Galuska gibt Stab weiter

In der Heiligenfeld GmbH übernimmt die zweite Generation endgültig das Ruder. Mit Joachim Galuska verabschiedet sich der zweite der beiden Gründer in den Ruhestand.
Joachim Galuska, Mitgründer, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Heiligenfeld GmbH zieht sich aus der Geschäftsführung des Unternehmens in den Ruhestand zurück.  Foto: Siegfried Farkas       -  Joachim Galuska, Mitgründer, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Heiligenfeld GmbH zieht sich aus der Geschäftsführung des Unternehmens in den Ruhestand zurück.  Foto: Siegfried Farkas
| Joachim Galuska, Mitgründer, Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der Heiligenfeld GmbH zieht sich aus der Geschäftsführung des Unternehmens in den Ruhestand zurück. Foto: Siegfried Farkas

Den Schritt, den er zum Wechsel von Mai auf Juni geht, hat Dr. Joachim Galuska seit einer Weile vorbereitet. Der Mitgründer, Gesellschafter und Vorsitzende der Geschäftsführung der Heiligenfeld GmbH zieht sich aus dem Alltag des Unternehmens zurück. Galuska scheidet zum 31. des Monats aus der Geschäftsführung aus.

Öffentlich gemacht hat er das nach Angaben der Heiligenfeld GmbH bei seinem Eröffnungsvortrag für den Heiligenfelder Kongress vergangene Woche. Am Dienstag teilte es das Unternehmen per Pressemitteilung förmlich mit. Galuska übergebe "eine wirtschaftlich gesunde und florierende Unternehmensgruppe", heißt es darin.

Unternehmen begleitet er weiter

Galuska werde die Geschäfte in seinem 65. Lebensjahr "nahtlos in in die Hände seiner Geschäftsführerkollegen Michael Lang , Birgit Winzek, Stephan Greb und des Ärztlichen Direktors Jörg Ziegler" legen, schreibt die Heiligenfeld GmbH weiter. Als Gesellschafter werde Galuska das Unternehmen aber weiter "begleiten". Zusammen mit Albert Pietzko und Anita Schmitt wolle er zudem weiter für das Programm der Heiligenfelder Kongresse verantwortlich sein. Zum Abschied des Mitgründers blickte der größte private Arbeitgeber Bad Kissingens auch kurz zurück auf seine Anfänge vor knapp 30 Jahren.

Fritz Lang , damals Betreiber des Kurhotels Fürst Bismarck, habe 1990 nach einer neuen Perspektive gesucht "und hatte die Idee, Hotel und Café in eine Psychosomatische Klinik umzuwandeln". Galuska habe sich auf die daraufhin im Ärzteblatt ausgeschriebene Stelle beworben, "und gemeinsam verwirklichten er und Fritz Lang die Vision einer menschenwürdigen Medizin durch ein ganzheitliches Behandlungskonzept in Bad Kissingen ". Wichtig sei Galuska dabei gewesen, nicht nur als Chefarzt zu wirken, "sondern von Anfang an durch eine Beteiligung am Unternehmen die Verantwortung für das Ganze und nicht nur für den medizinischen Teil mitzutragen".

Seine erste Klinik mit 43 Patienten und 25 Mitarbeitern bezeichnet das Unternehmen als "Mutterhaus". Inzwischen hat die Heiligenfeld GmbH nach eigenen Angaben über 950 Mitarbeiter. Tätig sind sie in acht Häusern an fünf Standorten. Neben Bad Kissingen sind das Waldmünchen (Oberpfalz), Uffenheim (Mittelfranken), Bad Grönenbach (Schwaben) und Berlin.

In der Pressemitteilung zum Abschied zitiert die Heiligenfeld GmbH unter anderem Galuskas Credo für werteorientiertes Wirtschaften: "Wirtschaftsunternehmen gestalten und verändern die menschliche Wirklichkeit und besitzen ihr Existenzrecht nicht primär in ihrem Profit, sondern in ihrem Beitrag für das menschliche Leben und Zusammenleben, denen sie dienen", heißt es da. Zudem verweist das Unternehmen auf Auszeichnungen für Mitarbeiter-, Patienten- und Kundenorientierung sowie Umweltorientierung, die es durch diese Ausrichtung bekommen habe, sowie auf diverse Publikationen Galuskas und seine Auszeichnung mit dem "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" 2010.

Streit steht mehr im Hintergrund

Die andauernden und zum Teil heftigen Auseinandersetzungen mit der Stadt Bad Kissingen sind in der förmlichen Mitteilung zum Abschied aus der Geschäftsführung kein Thema.

Auf Nachfrage erklärte Galuska das unter anderem mit dem Blick auf sein "Lebenswerk" zum Abschied. Was da in den vergangenen fast drei Jahrzehnten entstand, sei "ungleich größer und umfassender" als die regional begrenzten Auseinandersetzungen der vergangenen zwei Jahre.

Bei einem Abschied relativierten sich viele Dinge, weil man da auf das Wesentliche schaue, und das Wesentliche in seinem Berufsleben liege woanders, erklärte Galuska. Dennoch betrachtet er die Konfrontation der jünger Vergangenheit als eine Art Dienst für die Stadt. Er habe "die Last" der Auseinandersetzungen auf sich genommen, "um die Stadt aufzuwecken". Der von ihm angestoßene Prozess werde auch "weitergehen". far

 
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