
Auf dem Steigenberger-Areal in Bad Kissingen könnte noch heuer etwas entstehen. Nicht der erhoffte Ersatzbau für das abgerissene Kurhaushotel. Aber eine Interimslösung.
Diese Ankündigung des Finanzministeriums sorgte am Mittwoch in Bad Kissingen für eine Überraschung. „Im Zuge der Errichtung des neuen Dienstsitzes des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit“, heißt es in der schriftlichen Antwort des Ministeriums auf eine Frage nach dem Sachstand bei der Suche nach einer privaten Hotelinvestition an der Stelle, werde der Freistaat „in enger Abstimmung mit den verantwortlich Handelnden vor Ort eine städtebaulich ansprechende Interimslösung“ schaffen. Wie es heißt, will München dafür auch durchaus Geld in die Hand nehmen.
Hotel bleibt das Ziel
Das Ministerium betont gleichzeitig aber ausdrücklich, es sei unverändert „gemeinsames Ziel von Freistaat und Stadt Bad Kissingen“, auf dem Gelände „einen exklusiven Hotelstandort mit optionaler teilweiser Wohnbebauung zu ermöglichen“. „Eine anderweitige Nutzung der staatlichen Liegenschaft“ als zu den Zwecken, für die sie ausgeschrieben war, sehe der Freistaat „grundsätzlich nicht vor“.
Die seit dem Abriss des über Jahrzehnte von Steigenberger betriebenen staatlichen Kurhaushotels brachliegende Fläche gleich am Kurgarten soll durch die Interimslösung für die Zeit bis zum Bau eines Hotels optisch aufgewertet werden. Dies geschehe aber so, schreibt das Ministerium, dass es „einer Realisierung des Hotelprojekts nicht zuwiderläuft“.
Komplexe Problemstellung
Zum Stand der Dinge bei der Suche nach einem privaten Investor für ein Hotel an der Stelle des früheren Steigenberger berichtet das Ministerium, es gebe „verschiedene Interessenten für eine Realisierung eines Hotels an diesem Standort“. Allerdings sei allen Beteiligten bewusst, wie komplex die „Problemstellung für Investoren“ sei. Vor diesem Hintergrund sei es den „aktuell mit dem Projekt befassten Interessenten bislang noch nicht gelungen, alle Problemstellungen in der notwendigen Tiefe abzuarbeiten“.
Die Interessenten bekämen daher die Möglichkeit, „ihre Bemühungen fortzusetzen“, damit sie die noch fehlenden „für das Projekt notwendigen Unterlagen und Nachweise“ beibringen können. Außerdem könnten auch neue Interessenten Gebote abgeben. Von einer konkreten Frist für die Entscheidung über die Gebote ist in der Stellungnahme nicht mehr die Rede.
Suche läuft seit Jahren
Zur Erinnerung: Die Suche nach einem privaten Investor, der anstelle des Kurhaushotels, das dem Freistaat gehörte und Jahrzehnte von der Steigenberger AG betrieben wurde, ein neues Hotel errichtet, läuft seit etlichen Jahren. Die Fristen für die Entscheidung sind dabei mehrfach verlängert worden. Die letzte lief im Herbst ab.
Getan hat sich bisher nichts, zumindest nichts Zählbares. Allerdings hat das dafür zuständige Finanzministerium unter dem bisherigen Minister und neuen Ministerpräsidenten Markus Söder ständig betont, im Hintergrund werde weiter an einer Lösung gearbeitet.
In Bezug also auf das ehemalige Luxus-Hotel Steigenberger sollte man erst dann wieder darüber berichten, wenn "Butter bei die Fische" angesagt ist. Alles andere ist Humbug!!