zurück
BAD KISSINGEN
Eislaufzeiten vielleicht schon ab September
Die Eissporthalle Bad Kissingen geht mit einem neuen Betreibermodell in die kommende Saison.
Foto: ArchivSiegfried Farkas | Die Eissporthalle Bad Kissingen geht mit einem neuen Betreibermodell in die kommende Saison.
Von Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:56 Uhr

Der Dreck ist weg. Die von einer Fachfirma in den vergangenen Tagen durchgeführte Reinigungsaktion rund um die Bad Kissinger  Eishalle  steht für einen Neuanfang.  Und der ist bemerkenswert.

Verhandlungen seit Juni

In der vergangenen Saison hatten die Kissinger Wölfe für sportlich positive Schlagzeilen gesorgt mit dem Aufstieg in die Bayernliga. Jetzt setzt der Verein auch in organisatorischer Hinsicht neue Maßstäbe, wird mal eben zum Unternehmer. „Seit Juni haben wir uns mit einer solchen Lösung beschäftigt, jetzt ist es offiziell: Die Kissinger Wölfe werden die Eishalle anmieten und den Eislauf-Betrieb in Eigeninitiative übernehmen“, sagt Ralph Kiesel. Der 49-Jährige ist durch den Auslandsaufenthalt von Vereinsoberhaupt Michael Rosin der Interims-Vorsitzende – und ab sofort Geschäftsführer der Eissport Bad Kissingen GmbH.

Vom Amtgericht bestätigt

Ein Vorgang, der vom Amtsgericht bereits bestätigt ist. Und ein Betätigungsfeld, das sich der Kaufmann und Inhaber eines Computer- und Schreibwarengeschäftes allemal zutraut, das aber mit viel Arbeit verbunden ist und nur mit einer Aufwandsentschädigung honoriert wird. „Wir mussten erst einmal das hinterlassene Chaos aufarbeiten, das die zuletzt tätigen Herrschaften hier hinterlassen haben, mussten Emails beantworten oder Rechnungen bezahlen. Diesbezüglich hat die GmbH schon finanzielle Unterstützung vom Eigentümer bekommen“, sagt Kiesel.

Der starke Mann im Hintergrund, und damit erster Ansprechpartner für Ralph Kiesel, ist Alexander Kondrachov. Dessen Geschäftspartner Dmitro Kryvorutskyy sitzt nicht mehr mit im Boot. Über Telefon, Skype und mit einer vereidigten Dolmetscherin hatte Kiesel mit dem im Ausland lebenden Ukrainer verhandelt.

Der Eismeister bleibt

„Die Kissinger Wölfe zahlen künftig ihre Pacht an die GmbH, wo das Geld erst einmal verbleibt. Alles weitere regele ich als Geschäftsführer der GmbH mit dem Eigentümer“, erklärt Ralph Kiesel. Zum Etat will er keine Zahlen verraten. Auf die Unterstützung seiner über 200 Mitglieder hofft der Verein, der auch zwei Fachkräfte beschäftigen wird, zu denen der Eismeister gehört. „Dass es jetzt wieder mit Maxim Bäumler geklappt hat, ist eine super Sache“, freut sich Kiesel.

Auch der 39-Jährige scheint glücklich über das neuerliche Engagement. „Die vergangene Saison war schlimm für mich, weil ich bei meinem ehemaligen Arbeitgeber alles machen musste. Ich habe geputzt, Rechnungen geschrieben, Schlittschuhe verliehen. Aber all das ist nicht mein Job. Mit den Leuten im Verein bin ich super klargekommen, weshalb ich guter Dinge bin, das sein zu dürfen, was ich bin: nämlich Eismeister“, sagt der Oberpfälzer.

Kühlanlage ist abgenommen

„Maxim hat aus Liebe zum Verein seine Zelte in Weiden abgebrochen. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar“, sagt Kiesel. Und hofft, möglichst schnell mit der Eisaufbereitung beginnen zu können. „Eine Fachfirma aus Niedersachsen war mit fünf Mann und dem Fachmann für Emissionsschutz vor Ort. Die Kühlanlage ist abgenommen und sicher. Diese Firma wird weitere Reparaturen ausführen, die übrigens der Eigentümer bezahlt“, sagt Ralph Kiesel. Damit die Eishalle wirtschaftlichen Erfolg hat, sollen vermehrt Eislaufzeiten stattfinden, Eisdiscos veranstaltet und Eiszeit an Fremdvereine vermietet werden. Und von den Stadtwerken kamen erste positive Signale für eine finanzierbaren Energieversorgung. „Vielleicht klappt es schon im September mit den ersten öffentlichen Eislaufzeiten.“

 

Von der Stadt verkauft

 
Um seine Zukunft musste der Eishockey-Standort Bad Kissingen bangen, als die Stadt Bad Kissingen eine Veräußerung der Immobilie inklusive Sportgaststätte und altem Vereinsheim ins Auge fasste im Sinne der Haushaltskonsolidierung. Der Verkauf an zwei ukrainischstämmige Investoren im Jahr 2017 sollte die Zukunft des Bad Kissinger Eissports sichern.
 
Ammoniakunfall
 
Dass die Kühlanlage der Bad Kissinger Eishalle gecheckt und von einer Fachfirma für sicher befunden wurde, wird die Besucher freuen. Im Februar 2012 waren durch den Austritt von Ammoniakgasen zehn Menschen leicht verletzt worden. Das geplante Eishockey-Spiel der Kissinger Wölfe gegen den EHC Mitterteich wurde damals abgesagt.
DSC_1780       -  Die Schlüsselgewalt für die Eishalle liegt künftig in den Händen der Kissinger Wölfe. Unser Bild zeigt (von links) Eismeister Maxim Bäumler, Daniel Wehner (Kassier), den neuen Geschäftsführer Ralph Kiesel und Sven Wedler (Schriftführer).Jürgen Schmitt
Foto: Foto: | Die Schlüsselgewalt für die Eishalle liegt künftig in den Händen der Kissinger Wölfe. Unser Bild zeigt (von links) Eismeister Maxim Bäumler, Daniel Wehner (Kassier), den neuen Geschäftsführer Ralph Kiesel und Sven ...
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Kissingen
Kühlanlagen
Schnittstellen
Stadt Bad Kissingen
Wölfe
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • f. p.
    Na das ist ja toll die Stadt Bad Kissingen verkauft ihre Eishalle an zwei russische Unternehmer einer ist holterdipolter alle schon mal fort der andere ist schon mal aus dem Boot gestiegen.

    Da darf dann schon mal nachgefragt werden ob der Verkauf auch wirklich ordnungsgemäß über die Bühne gelaufen ist durch die Stadt Bad Kissingen an die beiden russischen Unternehmer.

    Ich bleibe dabei es war der größte Fehler der Stadt diese Eishalle überhaupt zu veräußern und und es wird auch noch einen Punkt geben der die Stadt eine Menge Geld kosten wird. Warten wir es ab. ❗
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten