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Bad Kissingen
Dirk Vogel: Genossenschaftsgedanke soll die Eishalle retten
Wenn sie es nicht schon vorher war, ist die Eissporthalle jetzt endgültig im Kissinger Kommunalwahlkampf angekommen. SPD-OB-Kandidat Dirk Vogel hat einen Lösungsvorschlag.
Das genossenschaftliche Modell einer Bürger-Eishalle schlägt SPD-OB-Kandidat Dirk Vogel zur Rettung der Einrichtung vor.
Foto: Siegfried Farkas | Das genossenschaftliche Modell einer Bürger-Eishalle schlägt SPD-OB-Kandidat Dirk Vogel zur Rettung der Einrichtung vor.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:09 Uhr

Das Schicksal der Eissporthalle wird jetzt auch Thema für den Wahlkampf in Bad Kissingen. Auf der politischen Ebene beschäftigen sich damit nicht mehr nur jene, die bereits im Rathaus sind, sondern auch die, die erst noch hinein wollen. Dirk Vogel, OB-Kandidat der SPD, hat sich mit der Idee einer "Bürger-Eishalle" in die Diskussion eingeschaltet.

Ohne Stadtrat und Oberbürgermeister direkt zu kritisieren, stellt Vogel in einen Positionspapier zur Eishalle fest, der bisherige Ansatz der Stadt sei "gescheitert".  Der Versuch, die Fortsetzung des Betriebs der Halle durch Verkauf zu sichern, habe zum "vollständigen Ende des Betriebs der Eishalle geführt". Aus seiner Sicht sollte die Stadt deshalb eine Strategie entwickeln, um die Einrichtung für Stadt und Landkreis zu erhalten.

Nicht einfach zurückkaufen

Allerdings teilt Vogel die städtische Position, dass die Stadt die Halle nicht einfach zurückkaufen könne, um sie "dauerhaft mit einem hohen Zuschussbedarf" zu betreiben. Sie müsse sich zwar finanziell wieder angemessen beteiligen, könne den Aufwand aber nicht alleine tragen. Das brächte aus seiner Sicht die staatlichen Stabilisierungshilfen in Gefahr. Zudem müsse die Stadt wichtige andere Aufgaben finanzieren.  

Als Lösung schlägt Vogel ein Konstrukt mit dem Arbeitstitel "Bürger-Eishalle" vor. Alle die etwas von einem Weiterbetrieb der Eissporthalle hätten, damit meint er nicht nur Stadt und Landkreis, sondern auch Unternehmen, Vereine, Verbände und Privatleute, müssten den Aufwand für die Halle gemeinsam tragen. Benachbarte Kommunen könnten sich ebenfalls beteiligen.

Mehr Nutzer, weniger Zuschussbedarf

Grundlage sei die Idee der Genossenschaft. Dieses Modell sorge für höhere Identifikation mit der Einrichtung und stärkeres Engagement der Bürger. Es erhöhe die Nutzerzahlen und senke den Zuschussbedarf. In der westfälischen Stadt Hamm sei so ein Konzept bereits für eine Eishalle verwirklicht worden.

Die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für so ein Projekt schaffe die Stadt, schreibt Vogel. Wie berichtet, hat OB Kay Blankenburg versprochen, bis zur Haushaltsberatung im Stadtrat genug Mittel in den Etatentwurf einzustellen, um im Falle eines Falles den Rückkauf möglich zu machen. Gleichzeitig soll der Etat aber auch Einnahmen aus dem möglichen Weiterverkauf der Halle vorsehen.

Vogel spricht außerdem davon, es müssten alle rechtlichen Möglichkeiten geprüft werden, damit eine Chance besteht, die Strategie einer Bürger-Eishalle umzusetzen.  Das größte Problem dürfte dabei aktuell im Erwerb liegen. Denn egal für welche Lösung: Die Stadt muss erst einmal wieder in den Besitz der Halle kommen.

 
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  • Atnerva
    Verstehe ich das richtig, wenn wir "soziale Einrichtungen" wie Sportstätten und Schwimmbäder, die sich selbst wirtschaftlich nicht tragen, die aber wichtig, insbesondere für unsere Kinder und Jugendlichen, sind, haben wollen, dann sollen wir gefälligst dafür zusätzlich zahlen?
    Und nennt das dann Genossenschaftsmodel.
    Für was zahlen wir Steuern und Abgaben? Und was ist, wenn Einrichtungen Überschüssen erwirtschaften, wie z.B. die Parkhäusern? Will man das dann auch an uns weiterreichen?
    Ich halte von diesem Vorschlag nichts. Auf unsinnige Ausgaben verzichten, keine Verkäufe von städtischen Eigentum unter Wert, dann können solche Einrichtungen finanziert werden.
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  • Funkenstern
    Ah ja.
    Jetzt kommt das Gelaber von Genossenschaft.
    Als ob das neu wäre. Als ob das ohne Nutzen für die Genossen schon jemals funktioniert haette.
    Aber wenns momentan hilft, kann jedes Mittel recht sein. die Suppe loeffelt man dann halt zwei Legislaturperioden später aus.
    Es an Hr Schneider festzumachen, ist plump polemische Wahlkampfstrategie. In einigen bekannten Fällen ging das nach hinten los.
    Unbenommen der Tatsache, dass die Eishalle heimkommen muss.
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  • MarenSchmitt
    Ich kann in Dr Vogels Ausführungen den Namen Gerhard Schneider nirgends finden. Insofern macht er rein gar nichts an ihm fest. Außerdem finde ich es sehr erfrischend, dass mal jemand konkrete Gedanken macht und eine Strategie entwickelt, die ich durchaus interessant fände. Das ist mal was Neues. Sonst höre ich nur das "Geht nicht." auf der einen Seite und das Geschimpfe auf die Entscheidungsträger auf der anderen Seite. Man kann sich ja mal ansehen wie das in Hamm gelöst wurde. Übrigens finde ich Ausdrücke wie "Gelaber" für einen Leserbrief nicht sehr passend. Das mag vielleicht auf facebook so üblich geworden sein, beendet eine sachliche Diskussion aber von Anfang an.
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  • RuedigerGreubel@aol.com
    Endlich ein kreativer Ansatz, der sich nicht auf das mantraartige Wiederholen der Forderung nach Reduzierung von freiwilligen Leistungen beschränkt, wie man es vom langjährigen Kämmerer und jetzigen Geschäftsleitenden Beamten der Stadt Bad Kissingen sowie CSU-OB-Kandidaten Gerhard Schneider kennt.
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