
In der Welt des Geldes kennt Alexandra Kaiser sich schon aus. In die Welt der Reichen und Schönen des 19. Jahrhunderts wird sie sich in den nächsten Monaten noch einfinden. Die 28-jährige Sparkassenfachwirtin aus Aura begrüßt am letzten Wochenende im Juli an der Seite des von Timo Baier dargestellten Fürsten Rákóczi als Quellenkönigin die Gäste des Rakoczy-Fests in Bad Kissingen. Ein Gespräch über die besondere Herausforderung, im Mittelpunkt zu stehen.
Frage: Die Darsteller der Historischen Persönlichkeiten des Rakoczy-Fests lassen sich grundsätzlich ja nicht gerne mit Fasching in Verbindung bringen. Sie haben bei Ihrer offiziellen Vorstellung mit einem kleinen Scherz aber trotzdem locker eine Brücke zu den Narren geschlagen.
Alexandra Kaiser: Ja, ich habe gesagt, Erfahrung für den Festzug habe ich schon vom Faschingszug in Aura. Gemeint habe ich damit zum Beispiel, dass ich von klein auf im Fasching dabei bin und deshalb schon weiß, wie es ist, im Mittelpunkt zu stehen.

Was bringen Sie aus dem Fasching sonst noch an Erfahrungen mit, die Sie für Rakoczy nutzen können?
Kaiser: Beim Umzug in Aura bin ich seit dem Kindergarten dabei, beim Tanzen seit der ersten Klasse. Seit drei Jahren bin ich die Trainerin der Jugendgarde. Es ist wirklich hilfreich , wenn man gewöhnt ist, auf der Bühne zu stehen. Allerdings stand ich bisher nur in der Gruppe im Blickfeld. Als einzelne Person ist das schon noch etwas anders. In beiden Fällen, beim Fasching und bei Rakoczy, steckt viel Arbeit dahinter und es ist schön, wenn viele Zuschauer kommen und das honorieren.
Welche Vorerfahrung haben Sie mit dem Rakoczy-Fest?
Kaiser: Mitgelaufen bin ich noch nie. Den Umzug habe ich aber schon sehr oft gesehen. Als kleines Mädchen habe ich vor allem die Prinzessinnen da gerne angeschaut. Das Feuerwerk und Die Saale brennt sollte man auch gesehen haben. Und besonders schön ist am Rakoczy-Fest, dass man dort so viele alte Bekannte wieder trifft.
War dann das Motiv für Ihre schnelle Zusage am Ende sogar die Chance, ein Wochenende lang Prinzessin zu sein?
Kaiser: Ja, auch, und dazu die Gelegenheit, ein Ballkleid anzuziehen. Außerdem hat mir meine Kollegin Karin Matthes (die Darstellerin der Kaiserin Auguste Viktoria und Schatzmeisterin des Fördervereins) die Historischen Persönlichkeiten und den Förderverein als gute Gemeinscahft vorgestellt. Da ist es schon toll, mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen.
Was ist Rakoczy aus Ihrer Sicht in erster Linie, die beste Gelegenheit des Jahres, Party zu machen, oder eine Feier von Bad Kissingens Geschichte als Weltbad?
Kaiser: Ich denke, es ist die Kombination. Eigentlich ist da für jede Altersgruppe etwas geboten. Für die jungen Leute vielleicht tatsächlich die Party und für die anderen vielleicht eher die Gläserpolonaise. Man erfährt einerseits etwas über die Historie und gleichzeitig wird etwas für junge Leute gemacht.
Und nun noch ein paar Klassiker für ein Interview mit der Quellenkönigin: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Kaiser: Auf den Ball. Den habe ich überhaupt noch nicht erlebt. Darauf bin ich am meisten gespannt.
Sind Sie gewappnet für den Ball? Gardetanz geht da ja nicht.
Kaiser: Stimmt, Gardetanz geht auf keinen Fall. Aber wenn Sie auf meine Tanzfähigkeiten anspielen, dann sage ich, das Rhythmusgefühl ist da, die Grundschritte kann ich und meine Mama hat gesagt, dass sie vorher noch daheim mit mir üben will.
Na, dann brauchen Sie ja nur noch das passende Kleid.
Kaiser: Ich habe mir die Kleider meiner Vorgängerinnenschon angeschaut. Die waren oft in der Art von Brautkleidern. Ich hätte gern ein Ballkleid. Ganz konkrete Vorstellungen habe ich aber noch nicht. Am Wochenende fange ich mal an zu schauen. Blau wäre natürlich farblich passend. Gerne hätte ich auch etwas mit Spitze.