Bad Kissingen

Das Bad Kissinger Weinfest ist längst der Renner

Bei der Premiere vor acht Jahren war man sich des Erfolgs zunächst nicht sicher. Offenbar ist die Wein-Meile inzwischen gerade auch für Auswärtige ein Knüller.
Darf's vielleicht ein Roter sein? Beim Bad Kissinger Weinfest sind auch zwei Hammelburger und ein Ramsthaler Weingut vertreten. Foto: Gerd Schaar       -  Darf's vielleicht ein Roter sein? Beim Bad Kissinger Weinfest sind auch zwei Hammelburger und ein Ramsthaler Weingut vertreten. Foto: Gerd Schaar
| Darf's vielleicht ein Roter sein? Beim Bad Kissinger Weinfest sind auch zwei Hammelburger und ein Ramsthaler Weingut vertreten. Foto: Gerd Schaar

Bad Kissingen hat's längst bewiesen: Selbst wenn man keine eigenen Reben vorzuweisen hat, lassen sich Feste, bei denen man sich einen guten Schoppen gönnen kann, in der Kurstadt trefflich feiern. 2011 war das Weinfest am Marktplatz zunächst ein Versuchsballon. Doch das Verkosten der edlen Tropfen bei Sommerwetter und Spitzen-Musik machte den Gästen offenbar Laune.

Anfangs kamen, wie die Veranstalter der Zametzer & Krohn GbR (Poxdorf) schätzten, etwa 6000 Menschen zu dem Event unter freiem Himmel. Zwei Jahre später sollen es dann 10.000 Gäste gewesen sein. Am 14. August 2019 geht's in die nächste Runde. Fünf Tage lang ist auf dem Marktplatz wieder gute Stimmung bei Spitzen-Weinen angesagt.

Wein fürs arbeitende Volk

So ganz von der Hand zu weisen ist Bad Kissingens Bund mit dem Frankenwein aber nicht. Die Älteren wissen noch davon zu erzählen, dass es auch in der Kurstadt und ihren Stadtteilen bis ins 19. Jahrhundert hinein hie und da einen Hang gegeben haben soll, an dem die Reben in guter Sonnenlage gediehen.

Schon im 8. Jahrhundert ist der Weinbau sogar bis in die hohe Rhön verbürgt. Historiker berichten, dass der Rebensaft dereinst beim arbeitenden Volk ein gängiges Getränk gewesen sein soll, das allerdings nicht jeder mochte, weil es zum Beispiel in Regenjahren gar säuerlich schmeckte.

Stolz kann man in Bad Kissingen aber schon darüber sein, dass die "Wiege des Frankenweins" nur rund 20 Kilometer weit weg, in Hammelburg, zu finden ist. Denn eins wird durch eine alte Schenkungsurkunde als erwiesen angesehen: Im Jahr 777 hat Karl der Große dem Fürstbistum Fulda das "Hamelum Castelum", also die Stadt Hammelburg , übertragen. Seit dieser Zeit fuhren die Äbte von Fulda zu ihren Weingütern in Hammelburg, und der Weintransport von dort nach Fulda florierte. Historisch belegt ist, dass die Fahrstrecke dabei über Bad Brückenau führte (heute B 27).

Hammelburger Winzer mit dabei

Klar, dass bei dem Wein-Event in Bad Kissingen also die Hammelburger eine tragende Rolle spielen. Dieses Jahr warten die Weingüter Ruppert und Schloss Saaleck mit verschiedenen edlen Tropfen auf. Aber es ist anzunehmen, dass auch das Weingut Keller aus Ramsthal Edles aus dem Vorrat holt. Nach Angaben der Veranstalter können insgesamt 30 Frankenweine aktueller Jahrgänge probiert werden.

Dass das Weinfest in den fünf Tagen so viele Menschen anzieht, freut die Stadt und den Veranstalter Joachim Krohn natürlich sehr. Wie das kam? Seiner Ansicht nach hat das auch mit den Kurgästen und Touristen zu tun, die sich im Sommer hier in Bad Kissingen aufhalten, sagt Krohn auf Anfrage. Denn es sei natürlich prima, wenn man am Urlaubsort auch gleich den berühmten Frankenwein kredenzt bekommt.

Für die Weinfest-Freunde lasse man sich übrigens auch immer mal was Neues einfallen, so der GbR-Chef. Vor ein paar Jahren führte man das schwäbische Dinnede, eine Art Flammkuchen, aus dem rustikalen Holzofen ein. Seit 2018 gibt's zudem gegrillten Fisch. Und heuer sei der Burger Truck die neue Attraktion.

Mit Musik und Weinlaune

Damit die Fans auch richtig in Stimmung kommen, gibt's an den fünf Tagen jede Menge Musik. Wer schon öfter da war, weiß, dass die Rossinis stets am ersten Tag gebucht sind. Am 14. August ab 18 Uhr heizen sie dem Publikum mit heißen Latin-Rhythmen und Ohrwürmern der 1950er und 1960er Jahre ein. Bernardo, Umberto und Claudio haben's einfach drauf - Bella Italia lässt grüßen.

Am Feiertag, 15. August, geht's um 13.30 Uhr mit Play Again Sam weiter: Roland, Hannes und Hartmut präsentieren alles Mögliche von Bob Marley bis Black Eyed Peas und von U2 bis Taio Cruz . Um 18 Uhr sind die L.A. Satellites mit Classic Rock, Soul und Reggae dran.

Man darf gespannt sein, wer diesmal beim Jets Duo mitmischt, das sich für den 16. August um 14 Uhr auf dem Marktplatz angekündigt hat. Auf jeden Fall sind es zwei Musiker aus der Kerngruppe der Jets. Gerry James dürfte auf jeden Fall dabei sein. Und wer ist der Zweite im Bunde? Tuncay Tercanli oder George Pavicic? Ab 19 Uhr kommt schließlich die Gruppe Heaven auf die Bühne mit Rock- und Popmusik der 1980er Jahre.

Und am Schluss The Jets

Der Samstag steht im Zeichen von Coti & Rotti (ab 14 Uhr) und den Wild Bobbin' Baboons (ab 19 Uhr). Kusängs heißt die angeblich jüngste Rock 'n' Roll-Band Deutschlands, die sich am Sonntag ab 12 Uhr auf der Weinfest-Bühne die Ehre gibt. Ludwig, Toni und Albert sind auch tatsächlich Cousins.

Zehn Jahre Bühnenerfahrung zahlen sich offenbar aus, denn mit ihrem Repertoire von Rock-Klassikern, Disco-Nummern und Rockabilly Songs sind sie bei ihren Fans ganz groß im Kommen.Und dann wären da am Sonntag noch The Jets (ab 18 Uhr), die Kultband schlechthin.

Aber auch umgekehrt ist die Stadt Bad Kissingen für die Band inzwischen Kult, wie der frühere Organisator Helmut Schmidt einmal verlauten ließ. Denn in der Kurstadt heizen sie alljährlich zum Sommerausklang beim Salinenfest mächtig ein - ein Termin, der im Kalender der Band angeblich rot angestrichen ist.

Weitere Infos gibt es im Internet . Isolde Krapf

 
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