Im Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie steckt viel Dynamik. In Bayern gilt seit Ende vergangener Woche die inzwischen sechste Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (6. BayIfSMV). Auswirkungen hat das auch auf den Start der Freibadsaison in Bad Kissingen am Freitag. Im Vergleich zur Ankündigung von Ende Mai hat sich zum Beispiel die Zahl der Menschen geändert, die gleichzeitig im Bad sein dürfen. Das sind nach Angaben der Stadt jetzt 750. Nach dem Stand der staatlichen Vorgaben Ende Mai wären es nur 614 gewesen.
Den potenziellen Besuchern gegenüber hat sich die Stadt inzwischen auch auf besondere Preise für diese besondere Saison festgelegt. In einer Pressemitteilung vom Dienstag erklärt das Rathaus, die zuletzt 2015 fortgeschriebene Gebührenordnung für das Terrassenschwimmbad werde für diese Saison außer Kraft gesetzt. Im Einzelnen bedeutet das: Der Eintritt für Erwachsene kostet heuer 4 Euro statt eigentlich 4,50 Euro. Schüler zahlen 1,50 statt 2 Euro, Studierende, Bufdis, Behinderte und deren Begleitpersonen 3 statt 3,50 Euro. Saisonkarten oder Mehrfachkarten gebe es in diesem Jahr nicht, schreibt das Rathaus weiter. Bereits verkaufte Mehrfachkarten würden um eine Saison verlängert.
Geänderte Preise
Bekannt gegeben hat die Stadt die für diese Saison geltenden Preise am Dienstag. Hintergrund ist der Beginn des Eintrittskarten-Vorverkaufs eben an diesem Dienstag. Tatsächlich beschlossen sind die Interimspreise aber noch nicht. Die formal dafür nötige Entscheidung holt der Stadtrat erst in seiner Sitzung am Mittwoch, 23. Juni, nach.
Wie bereits berichtet, besteht in dieser Saison nicht die übliche Möglichkeit, Karten fürs Freibad an der Kasse des Freibads selbst zu kaufen. Stattdessen hat die Stadt online ein Buchungsportal (https://bad-kissingen.baeder-suite.de/de/) eingerichtet. Zusätzlich gibt es Gelegenheit, täglich außer montags von 9 bis 11 Uhr im Hallenbad Eintrittskarten im Vorverkauf zu erwerben.
Zwei Badezeiten
Die geänderten Eintrittspreise haben vor allem mit den besonderen Bedingungen zu tun, die in Coronazeiten für die Nutzung des Terrassenschwimmbads gelten. Die erste ist: Es gibt heuer zwei Badezeiten, eine vormittags von 9 bis 13.30 Uhr und eine nachmittags von 14.30 bis 19 Uhr. Die Preise gelten für jeweils eine der beiden Badezeiten. Auch wer Karten für die beiden Schichten eines Badetages gekauft hat, muss in der Stunde dazwischen das Bad verlassen. Diese Zeit ist nach Angaben der Stadt für Reinigung und Desinfektion im Bad nötig.
Welche besonderen Vorgaben ansonsten für diese Saison im Terrassenschwimmbad zu beachten sind, hat die Stadt bereits Ende Mai bekannt gegeben: Die Duschen im Sanitärgebäude sind geschlossen, nur die im Außenbereich sind in Betrieb. Auch die Sammelumkleiden bleiben zu. Zum Umziehen benutzen können Gäste stattdessen die Einzelumkleiden. Als nötiger Sicherheitsabstand gelten die klassischen eineinhalb Meter, auf der Liegewiese ist der geforderte Abstand eine Handtuchlänge.
Wo Schwimmer ihre Bahnen ziehen dürfen
Reglementiert ist auch das Schwimmen. Dafür wird das Sportbecken mit seinen sieben Bahnen in Bereiche eingeteilt. Die beiden Außenbahnen dienen als Ruhezonen im Wasser. Für die Schwimmer gibt es auf zwei jeweils nebeneinander liegenden Bahnen Schwimmkreise. Einen für sportliche und einen für langsame Schwimmer. Eine Bahn, voraussichtlich die mittlere, werde für Rückenschwimmen und Ähnliches reserviert.
Im Turmbecken, das mangels Bahnen aber nicht so leicht zu unterteilen ist, sollen nach den Angaben von Ende Mai mit Pylonen ähnliche Verhältnisse geschaffen werden. Der Sprungturm bleibt geschlossen, die Ein-Meter-Bretter dürfen genutzt werden. Die 85-Meter-Rutsche im Kinder- und Jugendbereich wird geöffnet.
Steuerung mit Lautsprecherdurchsagen
Ob die Besucher all die ungewohnten Vorgaben für den Betrieb einhalten, wird nach Angaben der Stadt beobachtet. Das Personal des Freibads ist angehalten, das Verhalten über Lautsprecherdurchsagen zu steuern.