
Es gibt zwei Nachrichten für die Freunde des Bad Kissinger Terrassenschwimmbads, eine gute und eine schlechte. Die gute: Das Freibad, das nicht nur in Bad Kissingen selbst viele Freunde hat, wird trotz Corona-Pandemie heuer noch geöffnet. Die schlechte: Start der verkürzten Saison ist erst am 26. Juni, also in vier Wochen. Die geänderten Vorgaben des Freistaats lassen die Öffnung von Freibädern bekanntlich bereits ab 8. Juni zu.
Nimmt man die zwei Tage danach von den staatlichen Lockerungen überholte Stadtratsdebatte vom 20. Mai als Berechnungsgrundlage für die Dauer der Vorbereitungsarbeiten, ergeben sich statt der ursprünglich genannten vier Wochen sogar fünf Wochen bis zum Start. Hintergrund ist, wie Mario Selzer, der persönliche Referent des Oberbürgermeisters, am Freitag auf Nachfrage erläuterte, die Kurzarbeit, aus der das Personal für das Bad erst zurückgeholt werden musste. Deshalb habe man de facto erst an diesem Freitag beginnen können.
Viel Arbeit zur Vorbereitung der Saison
In der Zeit bis zum Start gibt es in der Anlage in der Tat viel zu tun. Wie Oberbürgermeister Dirk Vogel, Betriebsleiter Roland Bühner und der für die städtischen Liegenschaften zuständige Referatsleiter Maik Schmeller am Freitag vor Ort erläuterten, werden die Becken nach dem Ablassen des Wassers gereinigt und überprüft. Es folgt die Reparatur von Fliesenschäden. Einige davon waren am Freitag bereits zu sehen. Sobald das erledigt ist, werden die Becken wieder gefüllt sowie temperiert und Proben des Wassers werden von einem Labor untersucht.

Die Verspätung durch die staatlichen Corona-Vorsichtsmaßnahmen hat möglicherweise durch den milden Winter und viele warme Frühlingstage die Algenbelastung im Wasser intensiver ausfallen lassen als in normalen Jahren. Der Reinigungsaufwand ist jedenfalls enorm. Das war am Freitag vor Ort auf den ersten Blick zu sehen. Hochdruckreiniger alleine genügen da nicht. Vielfach müssen Fliesen und Fugen mit der Wurzelbürste nachbearbeitet werden.
Hygieneregeln prägen die Abläufe im Bad
Wenn es dann so weit ist, dass der Betrieb im Terrassenschwimmbad losgehen kann, wird vieles anders sein als in einer normalen Freibadsaison. Prägend für den Freibadbesuch soll ein Hygienekonzept werden, das die Stadt auf der Basis von Empfehlungen des Städte- und des Gemeindetags sowie der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen entwickelt hat.
Die Besonderheiten dieser Saison gehen schon bei der Zahl der zugelassenen Besucher los. Während in früheren Jahren nach Angaben der Stadt in Spitzenzeiten 2500 Besucher im Bad waren, ist heuer ein Besucher je 15 Quadratmeter Liegefläche zulässig. Das heiße: Ins Bad gelassen werden können maximal 614 Besucher gleichzeitig.
Badetage haben zwei Schichten
Neu ist auch die Aufteilung des Badetages in zwei Schichten. Die Vormittagsschicht erstreckt sich von 9 Uhr bis 13.30 Uhr. Die Nachmittagsschicht von 14.30 Uhr bis 19 Uhr. In der Stunde dazwischen müssen alle Besucher das Bad verlassen. Die Stadt, sagt Maik Schmeller, brauche diese Pause für die nötigen Arbeiten zur Reinigung und Desinfektion zwischen den beiden Badedurchgängen.
Auch für das Verhalten im Bad gelten corona-typische Vorgaben. Die Duschen im Sanitärgebäude sind geschlossen, nur die im Außenbereich sind in Betrieb. Auch die Sammelumkleiden bleiben zu. Zum Umziehen benutzen können Gäste stattdessen die Einzelumkleiden. Als nötiger Sicherheitsabstand gelten die klassischen eineinhalb Meter, auf der Liegewiese ist der geforderte Abstand eine Handtuchlänge.
Sportbecken wird in Zonen unterteilt
Reglementiert wird auch das Schwimmen selbst. Wie Vogel, Schmeller und Bühner vor Ort erläuterten wird das Sportbecken mit seinen sieben Bahnen in mehrere Bereiche eingeteilt. Die beiden Außenbahnen dienen als Ruhezonen im Wasser. Für die Schwimmer gebe es auf zwei jeweils nebeneinander liegenden Bahnen Schwimmkreise. Einen für sportliche und einen für langsame Schwimmer. Eine Bahn, voraussichtlich die mittlere, werde für Rückenschwimmen und ähnliches reserviert.

Im Turmbecken, das mangels Bahnen aber nicht so leicht zu unterteilen ist, sollen nach Bühners Angaben mit Pylonen vergleichbare Verhältnisse geschaffen werden. Der Sprungturm dort bleibe geschlossen, die Ein-Meter-Bretter dürfen genutzt werden. Im Kinder- und Jugendbereich komme vieles auf die Eigenverantwortung der Eltern an. Die 85-Meter-Rutsche werde geöffnet.
Verhaltenshinweise via Lautsprecher
Ob die Besucher all die ungewohnten Vorgaben für den Betrieb einhalten, wird nach Angaben der Stadt beobachtet. Das Personal des Freibads sei angehalten, das Verhalten über Lautsprecherdurchsagen zu steuern.
Eine wichtige Neuerung betrifft die Art und Weise, wie man an Karten für das Freibad kommt. So wie früher, an einem heißen Tag spontan einfach mal aufkreuzen, das geht in dieser Saison nicht. Wegen der Obergrenze von 614 Gästen pro Schicht müssen sich Besucher ihre Eintrittskarten vorher sichern. Das kann auch dazu beitragen, lange Gesichter von jenen zu vermeiden, die vielleicht bei 30 Grad im Schatten in einer langen Schlange auf Eintrittskarten warten, um dann zu erfahren, dass die Obergrenze vor ihnen schon erreicht war.
Karten nur online oder im Vorverkauf
Karten für das Freibad gibt es deshalb hauptsächlich online über www.badkissingen.de, bezahlt werden müssen die Tickets ebenfalls via Internet. Ihm sei dennoch wichtig gewesen, dass Karten auch offline, also analog erhältlich sind, erklärt der Oberbürgermeister. Deshalb bekommt für den Betrieb des Freibads in Zeiten von Corona, punktuell sogar das ansonsten geschlossene Hallenbad eine Funktion. Dort können sich Kissingens Badefreunde täglich außer montags von 9 bis 11 Uhr im Vorverkauf Karten für das Terrassenschwimmbad sichern.
Bei all den Vorsichtsmaßnahmen vor allem für das Verhalten außerhalb der Schwimmbecken gilt aber, wegen einer Übertragung des Virus im chlorbehandelten Wasser brauchen Besucher sich nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen keine Sorgen zu machen. "Alle vorliegenden Erkenntnisse", schreibt die Gesellschaft, deuten darauf hin, "dass Grippe- und auch die Corona-Viren nach derzeitigem Wissensstand nicht über das Badewasser übertragen werden können."
Wann lädst Du mich zu Dir ins Schwimmbad ein. 😎das Mit dem Terrassenbad kann ja noch dauern. Das Essen im Klaushof steht auch noch aus!❗😊😊😇
Vielleicht wirds durch den neuen OB besser. Er darf sich nur nicht den verkrusteten Strukturen anpassen.
Unvermögen oder vorsätzlich Dummheit.
Man kann es sich aussuchen.
Wenn es um Steuergelder geht, ist anscheinend kein Weg zu absurd