Beim ehemaligen Schlachthof in der Würzburger Straße und beim Postareal im Bereich der Münchner Straße stehen Veränderungen an, die für Bad Kissingens Stadtentwicklung von wesentlicher Bedeutung sein können. Der städtische Schlachthof soll verkauft werden. Offenbar will die Post ihren Zustellstützpunkt dorthin verlagern.
Der Öffentlichkeit bekanntgemacht hat den geplanten Verkauf am Mittwochabend Oberbürgermeister Dirk Vogel im Stadtrat. Entschieden hat über die Zustimmung zum Verkauf aber bereits im April der Ferienausschuss des alte Stadtrats, damals in nichtöffentlicher Sitzung. Vogel machte diesen Beschluss jetzt öffentlich, weil es nach seinen Worten beim Verkauf eines städtischen Gebäudes einen großen Informationsbedarf der Allgemeinheit gibt. Für sich persönlich signalisierte er gleichzeitig Unterstützung für die Verkaufspläne.
Sanierung vorgesehen
Das Konzept, dem der alte Stadtrat zugestimmt hat, sieht die Sanierung des mit besonderem architektonischem Anspruch errichteten Schlachthofs vor. Wie es hieß, sollen zwei denkmalgeschützte Nebengebäude abgerissen werden. Neu entstehen soll ein Logistikzentrum für die Post. Zur Sicherung der Sanierungsverpflichtung müssen verschiedenen Auflagen erfüllt werden, berichtete Vogel. Weitere Details über das Projekt kündigte der Oberbürgermeister für die nähere Zukunft an.
Vertreter des Investors waren am Mittwoch im Stadtrat nicht vor Ort. Dass es um ein Projekt für die Post geht, ergab sich aus Hinweisen auf die Pläne. Förmlich erklärt, mit Einzelheiten zu Investor und Nutzer, wurde das in der Sitzung nicht. Allerdings ist das in Bad Kissingen schon länger kein Geheimnis mehr. Die Post hat bereits vor einiger Zeit bestätigt, dass sie für ihren Zustellstützpunkt in Bad Kissingen eine neue Lösung sucht. Das erheblich gestiegene und weiterhin steigende Paketaufkommen bringe das angestammte Gebäude an seine Kapazitätsgrenzen. Auch im Posthof, erklärte ein Sprecher der Post bereits vor einiger Zeit, sei es viel zu eng geworden.
Zeitgemäßes Logistikzentrum notwendig
Ebenerdigkeit und ausreichend große Innen- sowie Außenflächen, hieß es von der Post, seien wichtige Voraussetzungen für ein zeitgemäßes Logistikzentrum. Offenbar sind diese Anforderungen mit den Plänen rund um den ehemaligen Schlachthof zu erfüllen.
Sorge, Postkunden könnten die beliebte zentrale Anlaufstelle für das Aufgeben von Briefen, den Kauf von Briefmarken oder das Abholen von Paketen im alten Postamt verlieren, braucht Bad Kissingen sich offenbar nicht zu machen. Diesen Service solle es auch nach der Verlagerung im denkmalgeschützten Postgebäude an der Münchner Straße geben, beruhigten ein Sprecher schon vor Monaten.
Sollte die Post die Logistikräume hinter dem markanten Amtsgebäude räumen, ergäben sich dort sicherlich bald weitere Ansätze, über die zukünftige Gestaltung des Areals zu diskutieren.