Bad Kissingen

Ayurveda mit Meerblick

Das Ayurveda-Zentrum Bad Bocklet ist längst auf Erfolgskurs. Projektleiterin Ebba-Karina Sander hat gute Gründe, nun eine Zweigstelle im Hotel Fontana zu eröffnen.
Ayurveda-Arzt Jobin Joy Madukkakuzhy mit seinen indischen Helferinnen bei der Behandlung einer Patientin.  Foto: Sigismund von Dobschütz/Archiv       -  Ayurveda-Arzt Jobin Joy Madukkakuzhy mit seinen indischen Helferinnen bei der Behandlung einer Patientin.  Foto: Sigismund von Dobschütz/Archiv
| Ayurveda-Arzt Jobin Joy Madukkakuzhy mit seinen indischen Helferinnen bei der Behandlung einer Patientin. Foto: Sigismund von Dobschütz/Archiv

Nachdem das Ayurveda-Zentrum im Mai 2014 in Kunzmann's Hotel in Bad Bocklet eröffnet worden war, verbuchte man dort bereits im ersten Jahr 2000 Übernachtungen von Menschen, die sich der indischen Heilkunst verschrieben haben. Die Entwicklung verlief rasant nach oben.

2018 registrierte Projektmanagerin Ebba-Karina Sander fast 4000 Übernachtungen mit Ayurveda-Bezug in ihrer Einrichtung. "Wir brauchen aber nun mehr Platz, um das Zentrum adäquat zu führen." In dem Bad Bockleter Hotel weiter zu wachsen, sei aus raumtechnischen Gründen leider nicht möglich, so Sander. Deshalb eröffnet sie am 1. Februar 2020 in Bad Kissingen , sozusagen als Zweigstelle, zusätzliche Behandlungsräume im Hotel Fontana.

Mehrere Angebote von außen

Seit Längerem habe sie zuvor mit dem Bad Bockleter Hotelchef Gregor Kunzmann darüber nachgedacht, wie man das Ayurveda-Zentrum vergrößern könnte. "Aktuell haben wir etwa 200 Quadratmeter Raum für die unterschiedlichen Behandlungsarten zur Verfügung. Wir bräuchten aber 500 Quadratmeter, um das Zentrum adäquat zu führen", sagt Sander. Zusammen mit Kunzmann habe sie seinerzeit verschiedene Planungen durchgespielt. Parallel dazu seien Angebote für Standorte in Bad Kissingen und auch von auswärtigen Kommunen bei ihr eingetrudelt.

Kunzmann hätte finanziell größer investieren müssen, um für die Ayurveda-Behandlungen mehr Platz zu schaffen, sagt die Geschäftsführerin. "Das wäre ein finanzielles Risiko für ihn gewesen." Schließlich habe sie sich, zusammen mit ihrem Team, dazu entschlossen, das Ayurveda-Zentrum Richtung Bad Kissingen zu erweitern.

"Wir bleiben jedoch nach wie vor in Bad Bocklet, weil sich die Ayurveda-Therapie dort ausgezeichnet entwickelt und etabliert hat." Die Lage des Hotels am Kurpark und die Möglichkeit, neben Ayurveda auch das Wellness-Angebot dort genießen zu können, sei für die Gäste sehr reizvoll. "Bad Bocklet wird unser Gründungsplatz bleiben."

Kraftquelle Ayurveda

"Zu unseren Stärken zählt inzwischen auch, dass wir Gäste haben, die immer wieder kommen", sagt Sander. So sei beispielsweise eine Professorin aus Wuppertal bereits zum 14. Mal da gewesen, weil die Ayurveda-Kur, wie sie sagte, ihre "Kraftquelle" für ihren Beruf sei. Eine andere Patientin reiste zum 5. Mal aus Schweinfurt an und habe kürzlich sogar ein Video über ihren Besuch in Bad Bocklet auf YouTube gestellt.

Die Gäste in Bad Bocklet kommen, laut Sander, aus dem ganzen Bundesgebiet, aus der Schweiz, Frankreich, Holland und Belgien. "Wir sind ja eines von nur vier Zentren im deutschsprachigen Raum, die authentisches Ayurveda machen", ist das Fazit der Geschäftsführerin. Unter den Besuchern in Bad Bocklet waren auch schon bekannte Größen, erzählt sie, wie zum Beispiel ein bekannter Buchautor, die Gattin eines früheren Bundestagspräsidenten und eine renommierte Schauspielerin.

In Bad Kissingen wollen sich Sander und ihr Team nun ebenfalls einen guten Ruf schaffen, "aber ohne die Aktivitäten in Bad Bocklet zu beeinträchtigen", ist der Projektmanagerin wichtig zu sagen. Die Räumlichkeiten im früheren VdK-Heim, das vor gut einem Jahr zum Hotel Fontana umgebaut wurde, sind für Sander eine gute Startbasis. Dort stehen 500 Quadratmeter Platz in einem völlig eigenständigen Gebäudeteil für die Ayurveda-Abteilung zur Verfügung. Der Standort Bad Kissingen liege für sie persönlich sehr zentral, da sie kürzlich nach Hausen umzog. "Auch Bad Kissingen bietet für uns großes Potenzial." Möglicherweise trage gerade der Kontrast zu Bad Bocklet zu einer guten Entwicklung beider Standorte bei. "Denn Bad Bocklet ist das kleine, feine und meditative Staatsbad, in dem man zur Ruhe kommt", sagt Sander. Andere Gäste wünschen sich vielleicht bei ihrem Kuraufenthalt ein bisschen mehr Trubel, gehen gern mal in den Geschäften der Bad Kissinger Innenstadt shoppen oder wollen abends ins Spielcasino, sieht die Geschäftsführerin als Plus für den neuen Standort Bad Kissingen . "Wir wollten für unseren Spa-Bereich noch ein zusätzliches Angebot schaffen", sagt Emil Gililov, Geschäftsführer des Hotels Fontana. Als Ebba-Karina Sander mit der Anfrage auf ihn zukam, ob sie Ayurveda in seinem Hotel ansiedeln könne, sei er sehr begeistert gewesen. Das Hotel Fontana, das erst am 1. Juni 2018 eröffnet wurde, hat 128 Betten. Die Saison sei sehr gut angelaufen, sagt Gililov. Mit Ayurveda im Angebot könne man sicher zusätzliche Gäste gewinnen. Isolde Krapf

 
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