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Ramsthal
900 Jahre Ramsthal: Was am Wochenende in dem Weinort geboten ist
Bange Monate der Vorbereitung haben die Organisatoren des Jubiläumswochenendes hinter sich. Nun  scheinen die Hürden auf dem Weg dorthin vergessen.
Ramsthal feiert sein Jubiläum mit einem großen Dorffest.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Ramsthal feiert sein Jubiläum mit einem großen Dorffest.
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 24.08.2022 02:41 Uhr

Jetzt erst recht, haben sich wohl manche Ramsthalerinnen und Ramsthaler gesagt, als die große Sause auf dem Dorfplatz zum Auftakt des Jubiläumsjahres 2022 an Silvester wegen Corona ins Wasser fiel. Unverdrossen engagierten sich viele Bürgerinnen und Bürger im Hintergrund weiter, obwohl es seit Beginn der Pandemie gewissermaßen eine Planung "ins Blaue war". Nun steht das Festwochenende zum 900-jährigen Bestehen des Ortes dicht bevor.

Umso glücklicher ist Ramsthals Bürgermeister Rainer Morper darüber, was der Ort jetzt am 2. und 3. Juli gemeinsam auf die Beine stellt: 18 Stationen sind es im Dorf geworden. Die Zahl der Helferinnen und Helfer schätzt Morper auf rund 300, die trotz einer zwischenzeitlich wegen Corona befürchteten Ehrenamts-Müdigkeit parat stehen.

Optimistisch ist Morper zum Strom der Besucherinnen und Besucher: "Erwartet werden rund 3000 Gäste", sagt der Bürgermeister. "Damit wären wir ganz zufrieden", lässt er wissen. Dabei orientiert er sich am Dorffest in Rannungen, wo kürzlich etwa 4000 Besucher die Straßen bevölkerten. Nachdem laut Wetterbericht keine ganz große Hitze droht, stehen die Vorzeichen für Ramsthal günstig.

Verbundenheit zur Region zeigen

Vergessen machen soll der Ansturm die Ungewissheiten bei der Planung. "Es war eine schwierige Zeit", blickt Morper auf die Vorbereitung zurück. Nach den ersten Überlegungen für den Umfang des Festes im Jahr 2019 kam die Kommunalwahl dazwischen, danach Corona: "Es war uns schnell klar, dass wir nicht einfach ein großes Fest auf dem Dorfplatz feiern wollen", erinnert sich Morper.

Vielmehr soll das ganze Jahr über etwas geboten sein. Auf diese Weise soll der runde Geburtstag eine Dynamik entfalten, von der Gäste und Einheimische gleichermaßen etwas haben. Ramsthal möchte sich als weltoffener Weinort präsentieren, in dem Höfe öffnen sowie Vereine und Gewerbebetriebe Verbundenheit zur Region zeigen.

Erster Wein der Gemeinde 

Das wird auch zu schmecken sein:  Erstmals in der 900-jährigen Geschichte präsentierte die Gemeinde bereits im Mai einen Wein mit eigenem Etikett. Die drei großen örtlichen Winzer Baldauf, Neder und Keller sowie kleinere Genossenschaftsbetriebe haben dafür Silvaner-Trauben angeliefert. Den Kabinett-Wein hat das Weingut Keller ausgebaut. Der Ertrag sind 1500 Flaschen, mit denen nun auf das Wohl der Gemeinde angestoßen werden kann.

Bürgermeister Rainer Morper und Weinprinzessin Mirjam Gößmann-Schmitt stellten im Mai den Jubiläumswein vor.
Foto: Foto Andreas Lomb | Bürgermeister Rainer Morper und Weinprinzessin Mirjam Gößmann-Schmitt stellten im Mai den Jubiläumswein vor.

Und auf das Festlogo, das während der Feierlichkeiten stets präsent ist. Unter anderem auf Fahnen, Servietten und Tischläufern. Bei der Gestaltung des Logos konnten die Einwohnerinnen und Einwohner auf Initiative des Arbeitskreises Marketing ein Wörtchen mitreden. Sie waren über einen Fragebogen beteiligt.

Unterhaltsame Gemeindechronik 

So locker, wie die neue neue Gemeindechronik ausgefallen ist, soll am Wochenende auf Straßen und Plätzen zugehen. "Es ging darum, nicht nur Chronologisches aufzuzählen", beschreibt Bürgermeister Morper den kurzweiligen Ansatz unter dem Motto "Geschichte und Geschichten". Die 380 Seiten sind mit 600 Bildern und Episoden im Kontext der Zeit angereichert. So erfährt man in dem bunten Kaleidoskop, wann im Ort das erste Elektroauto zugelassen worden ist. Und, dass ein örtlicher Krämer im 19. Jahrhundert von einem Hexenmeister übers Ohr gehauen worden ist.

Jürgen Günder, Theo Sixt, Charlotte Wahler, Sara Herre, Andreas Lomb und Bürgermeister Rainer Morper präsentierten im März am Ramsthaler „terroir f“ das Manuskript der Ramsthaler Chronik.
Foto: Foto Andreas Lomb | Jürgen Günder, Theo Sixt, Charlotte Wahler, Sara Herre, Andreas Lomb und Bürgermeister Rainer Morper präsentierten im März am Ramsthaler „terroir f“ das Manuskript der Ramsthaler Chronik.

Dreh- und Angelpunkt des Festes ist der Dorfplatz, wo die Vereine rund 100 Biertischgarnituren aufstellen werden. Von den bummelnden Gästen sind die im Dorf verteilten Stationen leicht erreichbar. "Die Zentralität war uns wichtig", sagt der Bürgermeister. Neben Bier- und Getränkeausschank gibt es  dort auch frischen Plootz aus dem Backofen und einen Bocksbeutelstand. Für den Weinausschank reisen etliche ehemalige Ramsthaler Weinprinzessinnen an. Mit von der Partie ist auch die ehemalige fränkische Weinkönigin Melanie Unsleber.

Weinprinzessin Miriam Gößmann-Schmitt und Bürgermeister Andreas Lomb präsentierten bereits im April 2021 das Logo für das Jubiläumsfest.    
Foto: Andreas Lomb | Weinprinzessin Miriam Gößmann-Schmitt und Bürgermeister Andreas Lomb präsentierten bereits im April 2021 das Logo für das Jubiläumsfest.    

Einkehrmöglichkeit für die Helferinnen und Helfer 

Von 14 bis 18 Uhr haben die ebenfalls bewirteten Stationen im Dorf jeweils geöffnet, bis sich die Festgemeinde wieder am Dorfplatz schart. Durch diesen Zeitplan sollen auch die über den Tag im Ort verteilten Helferinnen und Helfer Gelegenheit bekommen, am Abend die Geselligkeit zu genießen.

Auch den Spaß der eigenen Bevölkerung am Feiern haben die Planerinnen und Planer bei der Wahl des Musikprogrammes im Blick: "Wir haben bewusst auf eine Partyband verzichtet", so Morper. Auf der Bühne im Zentrum sollen leisere Töne dominieren, um nicht den ganzen Ort zu beschallen.

Kreisstraße gesperrt

Morper hofft, das Gäste den Besuch in Ramsthal auch für einen Gang durch den Weinberg oder für eine Runde um das Dorf mit herrlicher Aussicht nutzen. Während des Festes ist die Kreisstraße durch den Ort gesperrt. Die Umleitung ist durch die Leo-Günder-Straße und die Siedlung ausgeschildert. Parkplätze stehen auf dem Festplatz und im noch unbesiedelten Baugebiet am Wengert links neben der Ortseinfahrt von Euerdorf kommend zur Verfügung.

 
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Kommentare
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  • E. B.
    Schau mer mal, ob sie in der Chronik schreiben, dass auch jüd. Bewohner in Ramsthal lebten.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    @christel: Warum sollte das nicht in die Chronik?
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