Diese Woche lässt uns mit offenen Fragen zu dramatischen Entwicklungen in Würzburg und der weiten Welt zurück, für die passende Worte nur schwer zu finden sind. Wie sagt man z. B. zu einem extra zart besaiteten Veganer? Sollte es einem wurscht sein, ihn Weichei zu nennen, auch wenn man dann von ihm geschlachtet würde? Oder sollte man ihn besser und passender Tofu-Softie nennen? Ebenso ohne klare Antwort ist die Frage, ob Würzburg und Griechenland nach ihren schicksalhaften Volksabstimmungen am Sonntag über das marode Mozart-Gymnasium und den maroden Staatshaushalt gemeinsam untergehen. Denn in beiden Fällen hat es ja im Vorfeld unendliche viele Worte gegeben, ohne dass den Bürgern letztlich klar wurde, worum es eigentlich geht.
Nun hat der rechte Oberbürgermeister von Würzburg dem linken Ministerpräsidenten Tsipras einmal vorgemacht, wie leichte Sprache geht. Er hat nämlich seinen verworrenen Text, den er durch den Stadtrat für den morgigen Bürgerentscheid geschlängelt hat, fürs einfache Volk übersetzen lassen. Der beschlossene Wortbrei liest sich jetzt (verkürzt) so: „Das Grund-Stück wird verkauft. Die Mozart-Schule wird abgerissen. Es gibt neue Geschäfte. Ein Hotel. Neue Wohnungen.“ Und das Begehren: „Das Grundstück soll nicht verkauft werden. Das Denkmal Mozart-Schule soll nicht abgerissen werden.“