Wer kein Geld hat, bekommt kostenlosen Unterricht
Väter und Mütter, die sich für WiMu interessieren, werden zum Gespräch eingeladen. Stellt sich heraus, dass kein Geld für Musikunterricht vorhanden ist, werden die Kinder kostenlos oder für einen deutlich reduzierten Beitrag aufgenommen. Bescheinigungen lässt sich das WiMu-Team nicht vorlegen. Denn das empfinden viele Betroffene als demütigend.
Neben dem Musikunterricht gibt es weiterhin kostenlose Angebote. Musikpädagogin Rosa Faerber besucht zum Beispiel regelmäßig den Familienstützpunkt im Heidingsfelder Reuterhaus. Hier musiziert sie mit Kindern ab einem Jahr. Familien aus dem ganzen Stadtteil, vor allem aber Mütter aus der Flüchtlingsunterkunft, nehmen an dem Angebot teil. Auch in der Schweinfurter Unterkunft ist WiMu aktiv.
Aktuell steht WiMu vor einem weiteren Schritt: Sarah Makhoul möchte mit zwei oder drei anderen Jugendlichen ein eigenes Projekt realisieren. „Die Idee ist, an Weihnachten in ein Seniorenheim oder in ein Krankenhaus zu gehen und dort Musik zu machen“, sagt Hermes. Die Teenager sollen sich überlegen, wohin sie genau gehen und welches Programm sie anbieten möchten. Auf diese Weise erleben sie, dass sie, die so lange Zeit in der Situation waren, Unterstützung annehmen zu müssen, selbst etwas auf die Beine stellen und anderen eine Freude machen können.