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WÜRZBURG
Würzburger Apotheker: „Versandhandel ist eine Bedrohung“
Vor dem Bayerischen Apothekertag am Wochenende in Würzburg gibt es politischen Sprengstoff. Michael Sax vom Apothekerverband erklärt die zentralen Forderungen.
Würzburger Apotheker: „Versandhandel ist eine Bedrohung“       -  Michael Sax, Bezirksvorstand des Bayerischen Apothekerverbandes.
Foto: Stefan Mahler | Michael Sax, Bezirksvorstand des Bayerischen Apothekerverbandes.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 16.12.2020 10:48 Uhr
Wie viele verschreibungspflichtige Medikamente werden bereits im Versandhandel bestellt?

Sax: Im Versand läuft bislang mehr über die freikalkulierbaren Arzneimittel. Der Versand mit rezeptpflichtigen Medikamenten machte 2014 nach Packungen 0,6 Prozent aus. Das ist zum Glück noch sehr wenig. Doch durch dieses EuGH-Urteil wird sich das mit Sicherheit zulasten der deutschen Apotheken verschieben.

Warum eröffnen Sie dann keine Versandapotheke?

Sax: Versandhandel lohnt sich ja nur, wenn Sie große Mengen zu einem kleinen Preis vertreiben. Eine einzelne Apotheke kann das gar nicht leisten. Die Masse macht es. Sie bräuchten riesige Lagerräume, eine umfangreiche Logistik und viel Personal. In Deutschland konzentriert sich der Versandhandel daher auf etwa 30 Apotheken. Außerdem wird durch den Versand ein vermeintlicher Mehrkonsum gefördert, was meinem pharmazeutischen Verständnis der besonderen Ware Arzneimittel und den damit verbundenen Risiken nicht gerecht wird. Zudem wäre ich hier in Deutschland natürlich an die gültige Arzneimittelpreisverordnung gebunden.

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