Einer von ihnen ist Joaquin Balladares. Der gebürtiger Ecuadorianer, Vorsitzender des Ausländer- und Integrationsbeirats, kam 2005 der Liebe und des Studiums wegen nach Würzburg. Über seine zweite Heimat sagt er, was vor 30 Jahren niemand gesagt hätte: „Multikulti“ sei die Stadt, „so viele kulturelle Veranstaltungen“ gebe es hier zu besuchen.
Kulturen bekämpfen sich nicht - sie fließen zusammen
Vor 20 Jahren hat der Stadtrat den Ausländerbeirat eingesetzt, nachdem die CSU sich lange dagegen gewehrt hatte. Alle sechs Jahre, analog zur Stadtratswahl, sind die ausländischen Würzburger aufgerufen, die 15 Beiratsmitglieder zu wählen. Diese Wahl zu organisieren ist ein hartes Geschäft. Die Leute kommen aus über 130 Ländern, die Kommunikation ist nicht leicht.
Am Samstag hat der Beirat zum ersten Mal ein Weihnachtsfest gefeiert, in den Barockhäusern. Da zeigte sich – vermutlich – ein anderes Bayern als das, was Seehofer meint.