Alles war angerichtet für einen stimmungsvollen Saisonauftakt in der zweiten Handall-Bundesliga in Wilhelmshaven. Am Samstagmittag riss der wolkenverhangene Himmel über der Bucht am Jadebusen plötzlich auf und machte der Sonne Platz, die mit ihren Strahlen die leise murmelnde See funkeln und glitzern ließ wie ein Meer aus Edelsteinen. Am Südstrand rückten Hotel- und Cafébetreiber eilig Tische und Stühle auf der Promenade zurecht und öffneten die Strandkörbe für die nach und nach herbeiströmenden Gäste.
Grün-weiß gesteift reihten sich die Körbe vor dem Hotel Seerose aneinander – fast so, als stünden sie in den Vereinsfarben der DJK Rimpar Wölfe extra bereit für die Handballer, die am Abend um 19.30 Uhr in der Nordfrost-Arena beim Wilhelmshavener HV antreten sollten. Um 15.19 Uhr sollte der ICE 882 mit ihnen auf seinem Weg von München nach Hamburg-Altona nach Umstiegen in Hannover und Oldenburg an der Nordsee eintreffen. Doch die Wölfe kamen nie dort an. Wegen einer Zugpanne verpassten sie den Start in die neue Spielzeit.
Wohl einmaliger Fall in der Handball-Bundesliga
„Ich kann mich nicht erinnern, dass es so einen Fall schon mal gegeben hat“, sagte Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), auf Anfrage. „Zumindest in meinen 13 Jahren bei der HBL nicht. Es hat mal eine Mannschaft ein Spiel verpasst, weil sie im Stau stecken blieb. Aber das war während der Runde und nicht gleich zu Beginn.“