Der Redner Schulz zeigt Gefühle
„Aufgebracht“ habe ihn kürzlich das Leid, dem er auf einer Demenzstation begegnet sei. „Das darf im reichsten Land Europas nicht so bleiben,“ ruft Schulz und legt die Hand kurz aufs Herz. Genauso sei es mit der „Ungerechtigkeit, die mir auf der Seele liegt“, weil seine Tochter nicht genauso viel verdient wie sein Sohn. Schulz lässt seine Zuhörer seine Verärgerung wie seine Betroffenheit spüren.
Rethorische Grundlagen
„In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“ Diesen Grundsatz formulierte der Rhetoriker und Philosoph Aurelius Augustinus bereits im im 4. Jahrhundert. Er erkannte, dass eine Rede so lebendig wird und das Publikum fesselt. Heute lernen Manager von ihren Coachs, dass sie Emotionen wecken müssen, um glaubhaft zu sein. Der Politiker Schulz beherrscht das wunderbar: Deshalb wirkt er authentisch und kommt den Menschen nahe.