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KREIS SCHWEINFURT
Wie kommt das X ins Fachwerk?
X wie die Form des Andreaskreuzes im Fachwerkbau. Mal dient das Ornament zur Aussteifung, mal aber auch einfach nur zum Schmuck
Ein geschweiftes Andreaskreuz, reich verziert, am Dürrfelder Rathaus.
Foto: Silvia Eidel | Ein geschweiftes Andreaskreuz, reich verziert, am Dürrfelder Rathaus.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 15.12.2020 17:35 Uhr

Xförmige Kreuze schmücken an besonderen Fachwerkhäusern im Landkreis die Fassaden. Die zwei diagonal laufenden Balken, die sich kreuzen, bilden das Andreaskreuz, so genannt nach dem Apostel Andreas, der als Märtyrer an solchen Balken gestorben sein soll. Sie sind Zeichen für eine herausgehobene Funktion des Hauses oder für den Reichtum des Besitzers.

Zweierlei Funktionen haben diese Andreaskreuze in den Fachwerkkonstruktionen, klärt Hans Feser, Innungsobermeister der Zimmerer für Schweinfurt und die Haßberge, auf. Zum einen dienen die schrägen Streben in der rechteckigen Form der horizontalen und vertikalen Balken als Aussteifung, damit sie sich nicht verformen. „Bei einer Geschosshöhe von 2,50 Meter wurde unter der Fensterbrüstung der oberen Stockwerke häufig das Andreaskreuz als Füllung verwendet, damit die Felder nicht so groß wurden“, weiß der Kützberger Zimmerermeister.

Denn die Gefache wurden mit Stroh, Geflecht und Lehmschlämme ausgefüllt und hatten keine tragende Funktion. Die Querstreben und Kreuze verhinderten, dass sich die Holzbalken wegen der Windbelastung durchbiegen.

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