Noch vor einem Jahr stand der Sportpresseball ganz im Zeichen der frisch aufgedeckten WM-Affäre. Die meisten DFB-Funktionäre schlichen sich an den Kameras vorbei, Grindels Vorgänger Wolfgang Niersbach traute sich zwei Tage vor seinem Rücktritt erst gar nicht mehr in die Alte Oper. Dafür erschien auf einmal ein Mann mit Niersbach-Maske am Roten Teppich und warf mit gefälschten Geldscheinen um sich. „Wir sind der DFB! Wir können uns alles leisten”, stand darauf.
Irgendwelche Disharmonien gab es diesmal nicht. „Du hast den Gipfel erreicht. Den Weltmeister-Titel nimmt dir keiner mehr”, sagte Grindel Richtung Löw. „Aber es reicht dir nicht, oben zu sein. Du willst oben bleiben. Den WM-Titel zu verteidigen, ist eine riesengroße Motivation.” Löw selbst sieht das genauso. Auch deshalb musste er beim Erhalt seiner Auszeichnung „erst einmal schlucken”, wie er sagte. „Mein Lebenswerk ist ja noch nicht zu Ende.”
Die "Legenden des Sports"