Sie hat sich für den ganzen Text entschieden. Etwas weniger wäre bei fast drei Stunden Spielzeit im kleinen, spätestens nach der Pause stickigen Kellertheater wahrscheinlich ausreichend gewesen. Eine ansonsten aber inspirierte und schwungvolle Inszenierung machen Länge und Luft dann wieder wett. Mit einer einfachen Kulisse und farbigen, plakativen Kostümen, die die Charaktere auf der Bühne leicht karikieren, erreicht Wagner ein schönes Ergebnis.
Auch und gerade die Nebenrollen (Claudia Tsong, Dagmar Schmauß, Lisa Schopf und Kerstin Lauterbach als Bund der Bräute sowie in weiteren Rollen) wie auch Philipp Härtig (unter anderem der für Tochter Eva vorgesehene Bräutigam) und Andreas Münzel kommen so gut raus. Hannah Kirzeder spielt die Eva pink und blond, doch nicht dümmlich. Überhaupt sind alle Darsteller mit Elan und Herz dabei, das ist deutlich spürbar. Stimmlich glänzen kann Dagmar Schmauß mit ihrer Ballade vom Förster und der Gräfin und dem Pflaumenlied.