Gutsherr Puntila ist ein richtig netter Kerl. Er will, dass es seinen Leuten gut geht – aber leider nur, so lange er betrunken ist. Sobald ihn aber „ein Anfall von Nüchternheit“ ereilt, kommt seine andere Seite hervor, kleinlich, geizig und gemein, ein Ausbeuter wie jeder andere.
Bertolt Brecht schrieb die Komödie „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ über den Großgrundbesitzer mit zwei Gesichtern im finnischen Exil und schuf damit eine Figur zwischen rauschhafter Menschenfreundlichkeit und kaltschnäuzigem Zynismus.
Am Samstag hatte das von Brecht 1940 als „Volksstück“ betitelte Drama in der Würzburger Theaterwerkstatt Premiere, mit einem herausragenden Wolfgang Stenglin als Puntila in der Hauptrolle. Die Regie führte Cornelia Wagner – mit Liebe zum Detail, zum Text und zu Brecht.