Tony Martin stand die Enttäuschung ins bleiche Gesicht geschrieben, als er der Tour de France tieftraurig «Au Revoir» sagte.
«Bis zum Etappensieg war es eine Achterbahn der Gefühle. Der heutige Tag setzt dem Ganzen die Krone auf. Das ist bitter. Solche Geschichten kann nur die Tour de France schreiben. Ich hoffe, dass der Tag kommt, an dem ich darüber schmunzeln kann», sagte ein sichtlich geknickter Tony Martin auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Teamhotel Le Lion D'Or.
Unmittelbar vor ihm war sein Gelbes Trikot platziert, die letzte Erinnerung an atemberaubende Tage bei der 102. Frankreich-Rundfahrt. Denn nach der sechsten Etappe von Abbeville nach Le Havre stand fest: Martin hat einen offenen Schlüsselbeinbruch erlitten und muss aufgeben. Noch am Abend ging der Flieger nach Hamburg, wo er in der Nacht im BG-Unfallkrankenhaus operiert werden sollte. «Die OP wird ein Puzzle, ist aber ein Routine-Eingriff. In sechs Wochen kann er wieder Rennen fahren», sagte Teamarzt Helge Riepenhof der dpa.