Solvesta habe von Anfang an nichts anderes geplant, „als Stürtz innerhalb von wenigen Monaten auf ganz schmutzige Art und Weise zuzumachen“, so Bauer, der das Vorgehen auch „kriminell“ nannte.
Solvesta habe seinen Aktionären bereits am 13. September mitgeteilt, dass das operative Geschäft der Stürtz GmbH eingestellt wird – einen Tag vor den Beschäftigten und auch vor dem ersten Verhandlungstermin mit Vertretern von ver.di. Trotzdem habe der Investor der Gewerkschaft öffentlich vorgeworfen, sich Verhandlungen über die Zukunft des Unternehmens zu verweigern.
In den letzten Jahren gab es mehrere Versuche, die Druckerei Stürtz zu retten. Unter anderem haben die Beschäftigten auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichtet und dadurch nach Berechnung der Gewerkschaft rund acht Millionen Euro pro Jahr eingespart. Nach der Insolvenz habe die Solvesta AG nichts Besseres zu tun gehabt, als die Aktionäre über den Gewinn aus dem Geschäft zu informieren – der Maschinenpark der Druckerei wurde bereits verkauft. „Auch das Gebäude werden sie gewinnbringend veräußern. Sie haben dafür gesorgt, dass die Aktionäre mit Gewinn aus dem Ganzen herausgehen“, sagte Bauer. Die Beschäftigten, die laut Bauer teilweise noch fünfstellige Summen zu bekommen haben, werden dagegen leer ausgehen.