Eigentlich sollten bis zu 200 ehemalige Stürtz-Beschäftigte am Freitag bei einer Demonstration durch die Würzburger Innenstadt ihrem Unmut über das endgültige Aus der Traditionsdruckerei Luft machen – das hatte die Gewerkschaft ver.di im Vorfeld zumindest angekündigt. Dass es nur knapp 30 Demonstranten wurden, lag wohl am Dauerregen und den kalten Temperaturen.
Sie zogen in der Mittagszeit mit großen Trauben schwarzer Luftballons vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt zum Platz am Vierröhrenbrunnen und machten mit Trillerpfeifen auf sich aufmerksam. Die Ballons waren dazu gedacht, sie am Ende der Kundgebung vor dem Rathaus steigen und dadurch „die Wut und Enttäuschung los zu lassen“, betonte Bernd Bauer, Fachbereichssekretär Medien im ver.di-Bezirk Würzburg-Aschaffenburg.
Nach der dritten Insolvenz innerhalb weniger Jahre war die 1830 gegründete ehemalige Würzburger Universitätsdruckerei Ende September endgültig am Ende, laut Bauer haben 264 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren. Schuld daran trage der Münchner Finanzinvestor Solvesta AG, der Stürtz im Frühjahr aufgekauft hat. Bauer und DGB-Sekretär Norbert Zirnsak bezeichneten die Aktiengesellschaft als „Heuschrecke und Finanzhai“.