
Auch langes Warten auf den Studienplatz findet der Klinikchef nicht zweckmäßig, selbst wenn medizinische Ausbildungen durchlaufen werden. „Ich weiß allerdings nicht, welcher Test oder welcher Professor die besten Ärzte auswählen oder – schlimmer – vom Arztberuf ausschließen kann“, so Ertl gegenüber der Redaktion. Als einzige wirkliche Lösung müssten mehr Studienplätze geschaffen werden. Dafür seien die Budgets von Universitäten und Uniklinika aber heute schon zu eng kalkuliert.
Studierendenvertretung: Kapazitäten ausbauen
Ähnlich kritisch äußert sich die Studierendenvertretung der Uni Würzburg. Das Bundesverfassungsgericht habe schon in seinem NC-Urteil von 1977 einen Ausbau der Studienkapazitäten gefordert, heißt es dort. Diese Aufgabe hätten die Länder bis heute nicht erfüllt. Lukas Miaskiwskyi, Vorsitzender des Würzburger Sprecherrates: „Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und des Ärztemangels auf dem Land ist dies unverantwortlich.“